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EU-Kommission genehmigt milliardenschwere Wasserstoff-Förderung

13 EU-Staaten dürfen somit der Industrie mit weiteren bis zu 5,2 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Weitere Projekte aus Deutschland sind aktuell noch im Genehmigungsverfahren.
21.09.2022

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzt auf Wasserstoff, um die Energiewende zu meistern.

Für die Energiewende dürfen 13 EU-Staaten die Wasserstoffindustrie mit weiteren bis zu 5,2 Milliarden Euro fördern. Die EU-Kommission gab am Mittwoch grünes Licht für die staatlichen Beihilfen. Die Behörde geht einer Mitteilung zufolge davon aus, dass dadurch zusätzlich private Investitionen von sieben Milliarden Euro mobilisiert werden. Zu den beteiligten Staaten gehören Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen und Spanien. Es handelt sich um die zweite Runde großer Wasserstoff-Förderprojekte, die die EU-Kommission in diesem Jahr genehmigt - und weitere sind in Vorbereitung. Deutschland ist diesmal nicht dabei.

Die nun genehmigte Förderung für 35 Projekte soll unter anderem den Bau von Wasserstoffinfrastruktur unterstützen, ein weiterer Bereich ist die Entwicklung von Technologien zur Nutzung von Wasserstoff in der Industrie. Dabei sollen laut Kommission Sektoren im Fokus stehen, in denen die Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes schwierig ist - etwa die Stahl-, Zement- und Glasindustrie.

Abhängigkeit von Russen-Gas verringern

«Wasserstoff ist von entscheidender Bedeutung, um unsere Energiequellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Binnenmarktkommissar Thierry Breton sagte, Wasserstoff sei für den ökologischen Wandel der energieintensiven Industrien in Europa von entscheidender Bedeutung, «denn er ermöglicht die kohlenstofffreie Produktion von Stahl, Zement und Chemikalien».

Es handelt sich um ein sogenanntes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse. Dadurch gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden.

Auch deutsche Projekte profitieren

Bereits im Juli hatte die EU-Kommission Projektförderungen für die Wasserstoffindustrie in Höhe von bis zu 5,4 Milliarden Euro gebilligt. Darunter waren auch vier erste Projekte aus Deutschland. Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium hatten damals mitgeteilt, es handele sich um die erste von mehreren Wellen - weitere Projekte aus Deutschland seien im Genehmigungsverfahren. (dpa/amo)