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Neue PCI-Liste: Knapp 1 Mrd. Euro für Energieinfrastruktur

Die EU-Kommission sucht wieder nach Vorschlägen für förderfähige grenzüberschreitende Energieinfrastrukturprojekte. Wer einen Beitrag zur Dekarbonisierung leistet, hat gute Chancen. Zuletzt hatte die Liste mit den Projekten für Ärger gesorgt.
16.03.2020

Das EU-Parlament wird über die Projekte auf der PCI-Liste abstimmen.

Die Europäische Kommission nimmt wieder Vorschläge für grenzüberschreitende Energieinfrastruktur entgegen. Vorhaben, die es auf die Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) im Energiebereich schaffen, werden mit insgesamt 980 Mio. Euro gefördert.

Laut EU-Kommission handelt es sich dabei um Vorhaben, die einen signifikanten Einfluss auf mindestens zwei EU-Länder haben und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, die Energiesicherheit der EU verbessern und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die EU-Mittel stammen aus der Connecting Europe Facility (CEF), dem europäischen Förderprogramm für transeuropäische Infrastruktur.

Green Deal als Maßstab

Um eine Finanzierung aus dem CEF-Energiefonds zu beantragen, müssen die Projekte zunächst als Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) eingestuft werden. Im Einklang mit den Zielen des Europäischen Grünen Deals und als Reaktion auf die öffentliche Debatte und die Ansichten des Europäischen Parlaments wird die Kommission bei der Bewertung der Finanzierungsanträge in diesem Jahr einen verstärkten Schwerpunkt auf den Beitrag zur Dekarbonisierung legen.

Auch Projekte im Bereich Stromnetze und Stromspeicherung, die insbesondere den Einsatz erneuerbarer Energien unterstützen, werden berücksichtigt.

Der CEF-Energy verfügt über ein Gesamtbudget von 4,9 Mrd. Euro für die transeuropäische Energieinfrastruktur für den Zeitraum 2014 bis 2020.

Die Zusammenstellung der PCI-Liste sorgt immer wieder für Kontroversen. Klimaschützer hatten zuletzt gefordert, die Mitte Februar beschlossene Liste erneut zur Abstimmung vorzulegen. Grund waren 55 genehmigte Erdgas-Projekte, die nach Überzeugung der Aktivisten nicht im Einklang mit dem Green Deal stehen. (amo)