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Nord Stream 2: Polen verhängt Milliardenstrafe gegen Gazprom

6,4 Milliarden Euro muss der russische Staatskonzern umgerechnet zahlen. Mit Uniper und Wintershall werden auch zwei deutsche Firmen von der polnischen Kartell- und Verbraucherschutzbehörde zur Kasse gebeten.
07.10.2020

Nord Stream 2 wird für Russland immer mehr zum "Problemfall" – politisch wie auch finanziell.

Polen hat im Zusammenhang mit dem Bau der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 eine Strafe von gut 29 Milliarden Zloty (6,4 Milliarden Euro) gegen den russischen Gaskonzern Gazprom verhängt. Zudem bekamen fünf Partner von Gazprom in dem Projekt, darunter die deutschen Firmen Uniper und Wintershall, eine Strafe von insgesamt umgerechnet 52 Millionen Euro, wie die polnische Kartell- und Verbraucherschutzbehörde UOKiK am Mittwoch in Warschau mitteilte.

Die sechs Unternehmen hätten eine Reihe von Absprachen getroffen, ohne vorher die Genehmigung der polnischen Behörden abzuwarten, hieß es. Das habe eine zwei Jahre dauernde Untersuchung ergeben. Die Entscheidung kann angefochten werden.

Polen ist ein entschiedener Gegner der Pipeline, die russisches Gas direkt nach Deutschland für den europäischen Markt befördern soll. Der Bau der Leitung befindet sich in den letzten Zügen. Polen und auch andere Länder kritisieren, dass das Projekt den Einfluss Russlands in Europa stärkt. Zudem würden Gas-Transitländer wie die Ukraine, Belarus und auch Polen umgangen. (dpa/amo)