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Nord Stream 2: USA schließen Sanktionen nicht aus

Die stellvertretende Leiterin der Energie-Abteilung im US-Außenministerium, Sandra Oudkirk, hat heute in Berlin Skepsis geäußert, ob es zu Garantien für einen Ukraine-Transit komme. Das Intervenieren der USA gegen die Ostsee-Pipeline habe vor allem energie- und geopolitische Gründe.
17.05.2018

Gasfeld Nr. 2 der Lagerstätte Bowanenkowskoje auf der Jamal-Halbinsel

Die USA haben ihre ablehnende Haltung zur geplanten Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland bekräftigt. Die Ferngasleitung sei schlecht für die Ukraine und schlecht für Europa, sagte Sandra Oudkirk, stellvertretende Leiterin der Energie-Abteilung im US-Außenministerium, am Donnerstag in Berlin. Sie schloss Sanktionen gegen Nord Stream 2 nicht aus; dabei könnte es um die Finanzierung gehen. Solche Sanktionen seien grundsätzlich möglich.

Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Mittel- und Westeuropa transportieren. Die Ukraine befürchtet, damit ihre Bedeutung als Transitland zu verlieren. Die Einnahmen daraus sind immens wichtig für das Land.

Skepsis wegen der Garantien

Oudkirk äußerte sich auch skeptisch zur möglichen Einigung Russlands mit der Ukraine zur Zukunft des ukrainischen Gas-Transits unter Vermittlung Deutschlands. Demnach könnte Russland der Ukraine eine bestimmte Menge Transitgas nach dem Bau von Nord Stream 2 garantieren. Es sei fraglich, ob eine solche Garantie durchsetzbar wäre, sagte Oudkirk.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte als Vermittler bei Gesprächen in Moskau und Kiew Anfang der Woche Fortschritte in dem Gasstreit erzielt. Ein «substanzieller» Gas-Transit durch die Ukraine sei auch künftig möglich. Russland hatte es ursprünglich abgelehnt, nach dem Bau von Nord Stream 2 weiter Gas durch die ukrainischen Leitungen zu pumpen.

Widerstand der USA

Der Widerstand der USA gegen Nord Stream habe vor allem energie- und geopolitische Gründe, sagte Oudkirk. Sie widersprach der Darstellung, die USA seien vor allem gegen die Pipeline, weil sie selber Flüssiggas in Europa verkaufen wollten. US-Präsident Donald Trump hatte Nord Stream 2 mehrfach scharf kritisiert und vor einer Abhängigkeit Europas von russischem Gas gewarnt. (dpa/al)