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Österreich: Bioenergie als Chance für Post-Corona-Rezension

Die Biomassebranche legt gemeinsam mit der Forst- und Holzwirtschaft ein Maßnahmen-Paket vor, wie die Produktion von Bioenergie Arbeitsplätze sichern und Investitionen fördern kann. Dafür bedarf es allerdings regulatorischer Anpassungen.
03.04.2020

Der österreichische Biomasse-Verband fordert mehr Einsatz von Holz und Biogas, um eine drohende Post-Corona-Krise für die Branche abzufedern.

Der österreichsiche Biomasse-Verband legte gemeinsam mit der Forstwirtschaft und den Leitbetrieben der Holzindustrie ein Sofort-Maßnahmenpaket vor, um die drohende Wirtschaftskrise in Folge der Corona-Pandemie abzumildern. Das Paket könne in wenigen Monaten umgesetzt werden, heißt es von den Lobbyisten und würde mehr als 25.000 Arbeitsplätze sichern, sowie die Erneuerbaren-Produktion um acht Prozentpunkte erhöhen.

Konkret werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Sofortige Verlängerung des Biomasse-Grundsatzgesetzes zum Erhalt bestehender Anlagen
  • Vorzug des Ausbaus der Stromerzeugung aus Holz-KWK-Anlagen im Ökostromgesetz auf
    3 TWH bis 2025; Abbau der Warteschlange für Neuprojekte noch im Jahr 2021
  • Rasche Umsetzung der Maßnahme „Raus aus dem Öl“ im Wärmemarkt
  • Aufstockung der Fördermittel für Biomasse zur Realisierung von 250 MW in Nah- und Fernwärmeanlagen und 100 MW in Prozesswärmeanwendungen bis 2025
  • Sofortige Planung und Umsetzung von mehreren Großlagern (> 2 Mio. FM) für niederwertiges Schadholz bis Ende 2021 zur Abfederung und Nutzbarmachung von Schadholz
  • Errichtung von Reallaboren zur Einspeisung von Holzgas
  • Errichtung von Großanlagen zur Versorgung der land- und forstwirtschaftlichen Maschinenparks mit fortschrittlichen Biokraftstoffen

Investitionen in Milliardenhöhe möglich

Das gemeinsam getragene Paket ist ein erster Schritt zur intensiven Zusammenarbeit der Forstwirtschaft, Holzwirtschaft und des Bioenergiesektors im Rahmen der Vorwärtsstrategie „Forst Holz Energie“ – mit dem Ziel der Energiewende und dem schnellen Ausstieg aus der fossilen Energieabhängigkeit. Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten nicht nur die Erneuerbaren-Wirtschaft stabilisieren, sondern auch insgesamt rund drei Mio. Tonnen CO2 einsparen, sowie 4,5 Mrd. Euro an Investitionen auslösen, heißt es vom Biomasse-Verband. (ls)