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Putin: Nord Stream 2 ist so gut wie abgeschlossen

Bei seiner Jahrespressekonferenz gibt sich der russische Präsident betont gelassen. Die Ostsee-Pipeline werde in Betrieb gehen. Nord Stream 2 sei zudem ein "rein wirtschaftliches Projekt".
17.12.2020

Wladimir Putin macht sich um die Zukunft von Nord Stream 2 keine Sorgen.

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht trotz drohender neuer US-Sanktionen keine Gefahr für die umstrittene deutsch-russische Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. "Das Projekt ist so gut wie abgeschlossen", sagte der Kremlchef am Donnerstag bei seiner Jahrespressekonferenz in Moskau. Es müssten noch insgesamt 160 Kilometer Leitungen verlegt werden. Das Projekt werde bald beendet.

Seit fast einer Woche geht der Bau nach einjähriger Unterbrechung weiter. Die US-Regierung sieht aber keine Chance mehr auf eine Fertigstellung. Nach den ersten US-Sanktionen vor einem Jahr drohen nun neue. Der amtierende US-Präsident Donald Trump muss allerdings noch zustimmen.

Putin fordert "fairen Wettbewerb"

Putin sagte, Nord Stream sei "ein rein wirtschaftliches Projekt". Er hoffe, dass die neue US-Regierung die Interessen der Verbündeten respektiere und wieder zu einem fairen Wettbewerb auf der Welt zurückkehre. "Es liegt auf der Hand, dass die deutsche Wirtschaft von diesem Projekt profitiert", meinte der Kremlchef.

Er warf den Amerikanern vor, sie wollten russische Gaslieferungen nach Europa verhindern und stattdessen ihr teureres Flüssiggas absetzen. Sollte Nord Stream scheitern, würde das letztlich bedeuten, dass Energie in Deutschland teurer werde, sagte Putin.

Widerstand auch innerhalb der EU

Durch die beiden Leitungsstränge sollen künftig jedes Jahr zusätzlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland gepumpt werden. Widerstände gegen das Projekt gibt es auch innerhalb der EU, insbesondere aus Polen und den baltischen Staaten. (dpa/amo)