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Schwesig: "So geht man mit befreundeten Nationen nicht um"

Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hält an der Nord Stream 2 Pipeline fest und kritisiert die Drohungen von US-Senatoren. Das Gas sei ein wichtiger Übergang vom Kohle- und Atomausstieg.
12.08.2020

Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), reagiert auf die US-Drohungen.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Projektgesellschaft Nord Stream 2 haben sich zum Weiterbau der Ostsee-Erdgaspipeline bekannt. Nach einem Gespräch mit Geschäftsführer Matthias Warnig in Schwerin sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD): "Wir sind uns mit Nord Stream einig, dass das Projekt zum Erfolg geführt werden soll." Das Unternehmen äußerte sich nicht zu der Unterredung.

Schwesig bekräftigte nach dem Gespräch: "Wir stehen weiter ganz klar hinter dem Bau der Ostseepipeline. Sie ist wichtig für die Energieversorgung in Deutschland." Bereits nach dem Bekanntwerden eines Briefes von US-Senatoren mit Drohungen gegen den Hafen Sassnitz-Mukran auf Rügen in der vorigen Woche hatte sie erklärt: "Wir halten an dem Projekt fest, wir lassen uns nicht einschüchtern."

Gas ist ein wichtiger Übergang

Schwesig sagte, es sei gut und richtig, dass Deutschland bald aus der Atomenergie aussteige und sich auch von der Kohlekraft verabschieden wolle. Mecklenburg-Vorpommern setze stark auf erneuerbare Energien. Gas werde aber zumindest im Übergang als Energieträger gebraucht. "Deshalb haben wir das Pipelineprojekt immer befürwortet", sagte die Regierungschefin. Sie sei im höchsten Maße verärgert über die Erpressungsversuche aus den USA. "So geht man unter befreundeten Nationen nicht miteinander um", machte sie deutlich.  

Der Mukran Port spielt als Lagerplatz der Rohre und Ausgangspunkt für die Verlegeschiffe eine zentrale Rolle beim Pipeline-Bau. An der Anlandestation in Lubmin (Vorpommern-Greifswald) wird ebenfalls weitergearbeitet. Das Treffen in Schwerin war nach Angaben der Staatskanzlei keine Reaktion auf die neu angedrohten Sanktionen aus den USA. Der Informationsaustausch sei seit längerem geplant gewesen, sagte ein Sprecher. (dpa/gun)