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SPD kritisiert Baerbock-Aussage zu Nord Stream: Verantwortungslos

Die Grünen-Chefin versuche die Menschen für dumm zu verkaufen und stehe nicht auf dem Boden der Realität, sagt SPD-Vize Bartol.
14.01.2021

Die Ostsee-Pipeline sorgt weiter für hitzige Debatten.

Die SPD-Fraktion hat Grünen-Chefin Annalena Baerbock vorgeworfen, mit ihrer Kritik am Nord-Stream-2-Projekt realitätsfremd und verantwortungslos zu handeln. "Mit grünem Illusionismus versucht sie, die Menschen im Land für dumm zu verkaufen", sagte Fraktionsvize Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur. Es sei verantwortungslos, parallel aus Kohle und Atom auszusteigen und gleichzeitig alle Brückentechnologien abzulehnen. 

Baerbock hatte den Stopp der Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern gefordert, die den Weiterbau von Nord Stream 2 unterstützen soll. Damit sollen angedrohte Sanktionen der USA gegen am Bau der Leitung beteiligte Firmen möglichst umgangen werden. Baerbock hatte gesagt, Nord Stream 2 werde nicht zur Sicherung der Gasversorgung gebraucht. 

Fracking-Gas als Alternative?

"Indem sie Nord Stream 2 ablehnt, macht sie den Import von schmutzigen Fracking-Gas hoffähig", kritisierte Bartol. "Das ist dann die verschwiegene Konsequenz des grünen Populismus." Gas werde als Übergang bis Mitte der 2030er Jahre nötig sein, um eine Deindustrialisierung in Deutschland zu verhindern. 

Selbstverständlich liege die Zukunft in 100 Prozent erneuerbaren Energien, betonte der SPD-Fraktionsvize. Doch Baerbocks Aussagen seien leichtfertig. Und: "Wer überall streut, sich das Kanzleramt zuzutrauen, darf in einer solchen zentralen Frage nicht leichtfertig daher reden." (dpa/amo)