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Stromeinspeisung: Bürgerbündnis fordert Umsetzung von EU-Richtlinie

Energie-Trilog in Brüssel: Bündnis Bürgerenergie fordert Umsetzung der EU-Vorgaben zur Stromeinspeisung durch Privathaushalte mittels einer Online-Petition an Bundeswirtschaftsminister Altmaier.
16.05.2018

Stromeinspeisung soll einfacher werden. eine neue EU-richtlinie macht's möglich, mit einer Petition soll die Umsetzung beschleunigt werden.

Das Europäische Parlament hat eine Vorlage verabschiedet, nach der alle Verbraucher, die an das Stromnetz angeschlossen sind, mithilfe erneuerbarer Energien den von ihnen erzeugten  Strom problemlos nutzen und weiterveräußern können. Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) fordert nun die Bundesregierung auf, diese Richtlinie aus Brüssel vollständig umzusetzen und den Weg für mehr Rechte von Energie-Prosumern freimzumachen. Als Prosumer werden diejenigen bezeichnet, die den Konsum quasi umdrehen und selbst das liefern, das sie eigentlich nach Vertrag beziehen: zum Beispiel Strom.

„Die Vorschläge bedeuten einen riesigen Schritt für die Energiewende. Jede Bürgerin und jeder Bürger würde die Möglichkeit bekommen, den privaten Energiebedarf selbständig und sauber zu decken. Doch die deutsche Bundesregierung verhindert bisher bei den Trilog-Verhandlungen in Brüssel mit aller Macht bessere Rahmenbedingungen für diese klimafreundliche und dezentrale Art der Energieerzeugung“, meint dazu René Mono, Vorstand beim BBEn. Insbesondere der Wegfall bürokratischer Hürden ist dabei für die Befürworter von Bedeutung.

Eine kleine Revolution für Stromkunden

Millionen potenzielle Prosumer in der EU seien bereit, ihre erneuerbare Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen, um aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun, so BBEn-Vorstand Mono. In den Städten blieben jedoch viele Dachflächen ungenutzt, weil finanzielle und rechtliche Hürden dem Bürgerstromkonzept bis heute entgegenstünden. Die kommende Erneuerbaren-Energien-Richtlinie des EU-Parlaments soll es Prosumern ermöglichen, auch über den eigenen Haushalt hinaus Strom in die Nachbarschaft abzugeben, ohne durch hohe Abgaben und komplizierte Auflagen daran gehindert zu werden.

„Die Vorschläge des EU-Parlaments zu Energie-Prosumern sind eine kleine Revolution. Doch die Bundesregierung setzt in Brüssel alle Hebel gegen diese demokratische Energiewende von unten in Bewegung“, erläutert Mono dazu. Er verweist dazu auf eine Bundestags-Anfrage aus der Fraktion der Grünen. Darauf basierend hat nun das BBEn eine Online-Petition gestartet, in der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier aufgefordert wird, in dieser Sache auf Brüssel zuzugehen. Bisher untertützen fast 15.000 Menschen diese Petition. (sig)