Recht & Regulierung

Bau von Windpark bei Marsberg gestoppt

Der Naturschutzbund hat vorerst den Bau und die Inbetriebnahme von elf Windkraftanlagen im westfälischen Marsberg gestoppt.
23.02.2018

Während das fertig gestellte Windrad nicht in Betrieb genommen werden darf, wurde dem Bau zwei weiterer Anlagen des Windparks Himmelreich die Genehmigung entzogen.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat gegen den Bau des Windparks Himmelreich bei Marsberg geklagt und damit bereits 2016 einen vorzeitigen Baustop vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg erreicht. Jetzt wurden sogar die Genehmigungen für alle elf geplanten Anlagen aufgehoben, berichtete die Neue Westfälische.

Hintergrund der Klage des Nabu war das deutlich erhöhte Tötungsrisiko für besonders geschützte Vogelarten, wie Rotmilan und Wiesenweihe im Bereich des geplanten Windparks. Die von der Windparkgesellschaft geplanten Ausgleichsmaßnahmen würden diesem Risiko nicht hinreichend entgegen wirken, hieß es in der Urteilsbegründung der vierten Kammer des Verwaltungsgerichts.

Für Windparkgeschäftsführer Michael Flocke bedeutet das Urteil bereits jetzt einen Einnahmeausfall von 1,5 Mio. Euro. Aus seiner Sicht stünde die Klage in keiner Vehältnismäßigkeit. Im Bereich des Windparks hätten zuletzt 2014 und 2015 ein Rotmilan und eine Wiesenweihe gebrütet. Zudem hätte der Nabu die Bebauungsfläche „über 20 Jahre als irreparable Agrarsteppe angesehen“.

Windparkgesellschaft will in Berufung gehen

Zum Schutz der Vögel wurden sogar weitere ackerbauliche und wirtschaftliche Ausgleichsmaßnahmen im Verfahren angeboten. Von Bepflanzung, Mähzeiten und einer Anpassung der Rotor-Abschaltung an das Verhalten der Wiesenweihe, war die Rede. Das schriftliche Urteil wird in zwei Wochen erwartet. Dem Weg der Berufung für den Windkraftprojektierer wurde offen gelassen, dieser wird von seinem Recht Gebrauch machen. (ls)