Wenn im Januar 2021 das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) in Kraft tritt, kommt auf Stadtwerke neue Arbeit zu. Dann tritt neben den europäischen auch ein nationaler Emissions-Zertifikatehandel für CO₂-bepreiste fossile Brennstoffe wie Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel in Kraft. Dort werden Zertifikate von CO₂-Ausstöße gehandelt, die nicht über den europäischen Emissionshandel erfasst sind.

Die MVV Trading, die Handelsgesellschaft der Mannheimer MVV-Gruppe, bietet nun Stadtwerken und Energielieferanten eine neue Produktlösung an, um das BEHG umzusetzen. So will sie Energielieferanten bei der Berichtspflicht unterstützen und auch den Handel mit Emissionszertifikaten für die Kunden übernehmen.

Bürokratischer Aufwand

In einer Pressemitteilung schreibt die MVV, dass das neue Gesetz vor allem Lieferanten von Erdgas betreffe. Diese müssten ein entsprechendes Konto eröffnen, die korrekten Liefermengen und CO2- Emissionen der Brennstoffe dokumentieren sowie die entsprechenden Zertifikate beschaffen und entwerten.

Das sei eine enorme Herausforderung, auch hinsichtlich der späteren Abrechnung und eventuellen Nachmeldung von Liefermengen. Zudem müssten alle Vorgänge im Folgejahr durch einen unabhängigen Prüfer testiert werden.

Prozesse aus einer Hand

"Unsere neue Dienstleistung umfasst neben der nötigen Kontoeröffnung auch die Einrichtung des Überwachungsplans, die Durchführung des Emissionshandels sowie die Unterstützung bei der Kommunikation mit der Deutschen Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt", wirbt Oliver Meschner, Prokurist bei Endanet, einer am Projekt beteiligten Tochter von MVV Trading.

"Wir überwachen auch kontinuierlich etwaige Änderungen der Emissionsfaktoren sowie der rechtlichen Grundlagen." So erhielten Kunden alle erforderlichen Prozesse aus einer Hand. (ab)