Einigung im Streit um Sulfatbelastung

Die FWA gewinnt derzeit 75 Prozent des Trinkwassers für Frankfurt (Oder) aus der Spree. Blick vom polnischen Slubice auf die Stadt und den Fluss.
Bild: © Stadt Frankfurt (Oder)
Ein Rechtsstreit um die Sulfatbelastung von Trinkwasser durch die Flutung des Cottbuser Ostsees ist beigelegt. Die Stadt Frankfurt (Oder), die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft (FWA) und das Energieunternehmen Leag einigten sich außergerichtlich, wie die Stadt am Dienstag mitteilte.
Demnach wird sich die Leag an den Kosten für den Ausbau und die Ertüchtigung des Wasserwerks Müllrose beteiligt, um die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt (Oder) dauerhaft auf eine stabile und von der Spree unabhängige Grundlage zu stellen. Die FWA versorgt etwa 65.000 Menschen mit Trinkwasser.
Überlauf des Ostsees in die Spree
Die Einigung erfolgte zwei Tage vor einer Beschlussempfehlung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg. Die Stadt Frankfurt (Oder) und der Betreiber des örtlichen Wasserwerks hatten die Genehmigung für den Ostsee samt Überlauf vor dem Verwaltungsgericht Cottbus angefochten.
Ihre Befürchtung: Die Flutung eines Braunkohletagebaus durch die Leag und der damit entstehende See, für den ein Überlauf in die Spree vorgesehen ist, werde zu einer nicht mehr tragbaren Erhöhung des Sulfatgehalts des Spreewassers an der Stelle führen, an der Wasser für die Trinkwasserversorgung entnommen wird. Das Verwaltungsgericht Cottbus hatte die Frage, ob die Wasserrichtlinie eingehalten wird, an den EuGH weitergeleitet.
Moderate Entgeltsteigerung
Stadt und Versorger zeigten sich über die zustande gekommene Einigung erleichtert. Die Ertüchtigung des Wasserwerks in Müllrose trage zu einen großen Teil dazu bei, von der Trinkwassergewinnung aus Spreewasser unabhängiger zu werden, erklärte FWA-Geschäftsführer Gerd Weber.
„Mit der finanziellen Unterstützung der Leag können nun die Kosten und damit die Entgelte für unsere Kunden in einem überschaubaren Rahmen gehalten werden“, so Weber. Der Versorger gewinnt nach eigenen Angaben bisher 75 Prozent des Trinkwassers für Frankfurt (Oder) aus dem Gewässer.(dpa/hp)