Recht & Regulierung

Eon/RWE-Deal: Energiedienstleister protestieren

Angesichts der geplanten Fusion von Eon und RWE appellieren Lekker Energie und EWE an die Regulierungsbehörden.
25.02.2019

Josef Thomas Sepp (links) als Sprecher der Geschäftsführung und sein Kollege Michael Veit führen Lekker Energie in Berlin, eine Vertriebstochter der Stadtwerke Krefeld. Sepp begann Anfang 2013, Veit Ende 2013.

Viele Strom- und Gasanbieter erachten die geplante Fusion von Eon, RWE und Innogy als problematisch. Der Energiedienstleister Lekker Energie hat sich sowohl gegenüber der EU-Kommission als auch gegenüber dem Bundeskartellamt deutlich gegen das Zusammenschlussvorhaben ausgesprochen. Würde das Vorhaben so genehmigt, stünde zu befürchten, dass die neue Eon ihre Vertriebsmacht ausnutzen könnte, um den Markt zu Lasten von Verbrauchern und kleinen Energieunternehmen einzuschränken, erklärte das Unternehmen.

"21 Jahre nach der Liberalisierung des Energiemarktes in Deutschland wäre dies ein herber Rückschlag für den Wettbewerb", sagt Josef Thomas Sepp, Sprecher der Geschäftsführung der Lekker Energie. "Sollten die EU-Kommission und das Bundeskartellamt dem geplanten Vorhaben zustimmen, müssten wegen der drohenden Marktmacht mindestens die Beteiligungen an den überregionalen Marken Eprimo und E wie einfach auf dem Prüfstand stehen."

Konzern wäre ein "Datenkrake"

Auch EWE-Chef Stefan Dohler hat einen Appell an die europäischen Wettbewerbsbehörden gerichtet. Gegenüber der Welt am Sonntag sagte er, dass die geplante Aufteilung des deutschen Strommarktes durch Eon und RWE nur unter strengen Auflagen zu genehmigen sei. Die "neue Eon" halte nach der geplanten Transaktion Beteiligungen an mehr als 100 deutschen Stromnetzbetreibern, führte Dohler weiter aus. Durch den Zugriff des Konzerns auf einen Großteil der zukünftig geplanten digitalen Stromzähler bei den Kunden entstehe "im deutschen Strommarkt eine Datenkrake, vergleichbar mit Amazon und Google", sagte er der Welt am Sonntag.  (hol)