Recht & Regulierung

Homann sieht 2019 Trend zu höheren Netzentgelten gestoppt

Nach Aussagen des Chefs der Bundesnetzagentur müssen Stromkunden für Netzkosten "vorerst wohl nicht noch viel mehr zahlen als bisher". Jedoch ist die Entwicklung regional unterschiedlich.
11.02.2018

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur

"Die Netzentgelte für den Verbraucher werden im kommenden Jahr in vielen
Bereichen praktisch nicht steigen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der Deutschen Presse-Agentur. Die Entwicklung sei allerdings nicht einheitlich: In einigen Regionen werde es einen Anstieg geben, in anderen würden sie sinken.

Bereits 2018 sinken in einigen Regionen die Netzgebühren. Dafür haben laut Homann unter anderem geringere Ausgaben für die sogenannten vermiedenen Netzentgelte gesorgt. Dort sei der Einstieg in den Ausstieg gemacht worden, sagte er. Vermiedene Netzentgelte zahlen die Betreiber von Verteilnetzen an lokale Stromproduzenten.

Ungleichheit bei ÜNB-Entgelten soll bis 2023 beseitigt sein

Zudem werde die geplante bundesweite Verteilung der Kosten für die großen Übertragungsnetze für eine Entlastung in einzelnen Regionen sorgen. Man könne ja nicht erklären, dass eine Region, die zufällig eine der Hochspannungsleitungen bekomme, diese auch finanzieren müsse und andere nicht daran beteiligt würden, erklärte Homann.

Die höchsten Gebühren gibt es derzeit aufgrund des verstärkten Ausbaus der erneuerbaren Energien im ländlichen Raum, vor allem in den neuen Bundesländern und in Norddeutschland. Der politische Plan sieht einen Abschluss der Angleichung dieser Netzentgelte in Deutschland im Jahr 2023 vor.

Die Gebühren für den Stromtransport sind in den vergangenen Jahren insgesamt deutlich  gewachsen. Sie machen fast ein Viertel des Strompreises aus. Von den knapp 30 Cent je kWh, die bei einem Verbrauch zwischen 2500 und 5000 kWh im Jahr durchschnittlich gezahlt werden, entfallen inzwischen mehr als 7 Cent auf die Netzentgelte. (mn/dpa)