Siegel

Wer sind die besten kommunalen Unternehmen in fünf wichtigen Kategorien? Das ermittelt das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) im Auftrag von ZfK und Focus Money – und zwar erstmals mittels der Methode des Social Listening: Top-Innovationsführer, Top-Karrierechancen, Top-Leistung, Top-Ökoversorger sowie Top-Vertrauen – jeweils mit dem Zusatz „in der Region“.
Dafür werden von dem IMWF-Partner Ubermetrics Technologies im ersten Schritt Texte, die bestimmte, vorher festgelegte Suchbegriffe wie Vertrauen, Seriosität, Weiterempfehlung und Ansehen (sogenannte Eventtypen) enthalten, im Internet recherchiert, heruntergeladen und in einer Datenbank erfasst. Das Quellenset umfasst dabei annähernd alle Seiten bzw. Inhalte von Seiten, die folgende Bedingungen erfüllen: Sie haben eine deutsche (».de«) Domain – ».at« und ».ch« sind ausgeschlossen. Außerdem darf der Zugang zur Website nicht beschränkt sein. Bezahlinhalte oder zugriffsgeschützte Seiten werden nicht erfasst.
Über 400 Mio. Quellen
Aber auch so ist das Quellenset sehr umfangreich und umfasst unter anderem zehntausende Online-Nachrichten und mehrere Millionen Social-Media-Adressen. Für die aktuelle ZfK-/Focus-Money-Studie konnten gut 352.000 Nennungen aus 438 Mio. Quellen zu etwa 1100 Unternehmen für den Untersuchungszeitraum im Sommer und Herbst 2020 identifiziert und zugeordnet werden.
Die zweite Stufe, das sogenannte Processing, greift auf die gesammelten Daten zu und analysiert diese nach den Vorgaben des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes.
- Der große Datentopf wird dazu vom IMWF-Partner Beck et al. Services mittels Verfahren der Künstlichen Intelligenz in Textfragmente aufgesplittet und anschließend in drei Stufen nach folgenden Kriterien analysiert:
• Welches Unternehmen wird erwähnt?
• Welches Thema wird besprochen (sogenannter Eventtyp)?
• Welche Tonalität weist das Textfragment auf? - Die Zuordnung der Erwähnungen zu den jeweiligen Eventtypen erfolgt mit Hilfe definierter Keywords, Text- und Satzkorpora, die die Themengebiete breit abbilden.
- Auf der letzten Stufe werden die Erwähnungen mit einer Sentiment-Analyse bewertet und den Kategorien positiv, neutral oder negativ zugeordnet.
Die im Processing verwendete Künstliche Intelligenz kategorisiert die gefundenen Textfragmente in einzelne Themengebiete. Diese werden „Eventtypen“ genannt. Die Auswahl richtet sich jeweils nach dem Thema, das das Siegel behandelt.
Diese Erkenntnisse werden für die Ermittlung der Unternehmen, die mit mit den Siegeln ausgezeichnet werden, mit zwei weiteren Aspekten kombiniert, den verwendeten Emojis und der Viralität. Der Hintergrund: Mittels der Emojis kommentieren die Verfasser ihre Texte nonverbal und geben ihre Stimmungslage wieder. Die Viralität misst die Informationsweitergabe im Netz und erfasst, wie oft ein Text kommentiert, retweetet oder geteilt wird und welche Resonanz er somit erhält.
Berechnung der Punktwerte
Zur Berechnung der einzelnen Punktwerte werden für jedes Unternehmen und jeden Eventtyp folgende zwei Werte ermittelt:
- Tonalitätssaldo: Differenz aus positiven und negativen Nennungen geteilt durch die Gesamtzahl der Nennungen
- Reichweite: Anzahl der Gesamtnennungen im Verhältnis zum Mittelwert der Branche
Anschließend werden beide Werte zu einem ersten Punktwert verrechnet. Je reichweitenstärker ein Unternehmen ist, desto stärker wirkt sich die Tonalität aus, also ob die Kommunikation überwiegend positiv oder negativ gefärbt ist.
Die so gewichtete Punktzahl jedes Eventtyps wird anschließend zu einer Gesamtpunktzahl für jedes Unternehmen zusammengefasst und für die gesamte Branche normiert. Das beste Unternehmen bildet mit 100 Punkten den Benchmark der Branche, die weiteren Wettbewerber werden anhand ihres Punktwerts abgetragen.