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VKU verleiht Innovationspreis: Fünf Beispiele für innovative Daseinsvorsorge

Ob Mobilitätsplattform für den ländlichen Raum oder eine Blaupause für die Wärmewende vor Ort: Die Lösungen der Preisträger sollen Kommunen fit für den Klimawandel und die Digitalisierung machen.
22.06.2021

Der VKU-Innovationspreis wird zum mittlerweile sechsten Mal verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Innovationen kommunaler Unternehmen.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Planung von Glasfasernetzen, ein neues Verfahren, um kommunale Abwässer aufzubereiten und direkt wiederzuverwenden: Das sind nur zwei der innovativen Lösungen kommunaler Macher und Vordenker, die der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), zum Tag der Daseinsvorsorge (23. Juni 2021) mit dem VKU-Innovationspreis auszeichnet.

„Die diesjährigen Preisträger tragen die Botschaft der Daseinsvorsorge für klimaneutrale, leistungsstarke und lebenswerte Kommunen in sich: Mit ihrer Expertise haben die fünf Preisträger Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickelt“, so VKU-Präsident und Jury-Vorsitzender Michael Ebling. Die Preisträger repräsentieren laut Pressemitteilung die Spannbreite und Vielfalt kommunalwirtschaftlichen Engagements großer, mittlerer und kleiner kommunaler Unternehmen.

Das sind die Preisträger

In diesem Jahr hat die hochkarätig besetzte Jury aus über 30 Bewerbungen folgende Projekte ausgewählt:

  • Kategorie Kommunale Energiewirtschaft: Stadtwerke Bad Nauheim GmbH für das Projekt „Smartes, digitales und CO2-freies Stadtquartier“

Bei dem Leuchtturmprojekt für die Wärmewende und Sektorenkopplung auf Basis kalter Nahwärme entsteht Deutschlands größter oberflächennaher Erdkollektor in einem Neubaugebiet mit rund 400 Wohneinheiten für circa 1.000 Bürgerinnen und Bürger. Die Stadtwerke Bad Nauheim GmbH bieten dort neben Strom, Gas und Wasser ein breites Spektrum an neuen und innovativen Technologien in Form eines Gesamtquartierlösungskonzeptes an.

  • Kategorie Kommunale Wasser-/Abwasserwirtschaft:  Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) für das Projekt „MULTI-ReUse – Modulare Aufbereitung und Monitoring bei der Abwasserwiederverwendung“

Ausbleibender Regen, knappe Grundwasserstände in Niedersachsen und stetig steigender Wasserbedarf erfordern neue Wege in der Wasseraufbereitung. Durch den neuartigen Einsatz modularer Multi-Barrieren-Technologien werden in dem Projekt Optionen entwickelt, wie eine direkte Wiederverwendung kommunaler Abwässer funktionieren kann.

  • Kategorie Breitband/Telekommunikation: EWE AG für das Projekt „gridlux – Strategische FTTx Planung mit Künstlicher Intelligenz“

Das Start-up gridlux will Unternehmen aus dem Telekommunikations- und Energiesektor die Planung neuer Glasfasernetze erleichtern. Die Neugründung aus dem Hause EWE setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz, um potenzielle Glasfaserausbaugebiete (FTTx) zu identifizieren und die Ausbaukosten abzuschätzen. Das Angebot hilft Internetprovidern und TK-Unternehmen, ihren Glasfaserausbau zu beschleunigen.

  • Kategorie Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit: Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) für das Projekt „Sauber in die Zukunft: Geofencing in der Abfallwirtschaft“

Dabei handelt es sich um ein Modellvorhaben zur digitalen Flottensteuerung und zum neuartigen Einsatz kommunaler Fahrzeuge. Innovative Fahrzeugtechnik, Geofencing und modernste IT-Verschlüsselung über Blockchain werden dafür in Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen miteinander verbunden.

  • Der Sonderpreis „Mobilität“ geht an die Technischen Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) für das Projekt einer Mobilitätsplattform im ländlichen Raum

Die Vernetzung der Mobilität geht dabei weit über den Ansatz hinaus, lose Mobilitätsbausteine über eine Plattform miteinander zu verbinden. Die Plattform „tws.mobil“ verbindet neben den Mobilitätsangeboten auch Nutzergruppen (B2B, B2C), Dienstleistungen (ÖPNV, E-Bike-/Carsharing etc.) und Produkte. Mitarbeitende der Stadt Ravensburg können neben dem tws.rad auch die ersten Autos aus dem kommunalen Pool via tws.mobil für ihre Dienstfahrten buchen. Weitere Fahrzeuge und Kommunen wie Weingarten kommen dazu.

Mehr zu den Projekten, den Unternehmen und den Teams dahinter finden Sie hier.

Hochkarätig besetzte Jury

Der VKU-Innovationspreis wird seit 2011 alle zwei Jahre vom VKU verliehen – normalerweise an der Abendveranstaltung der VKU-Verbandstagung, die in diesem Jahr pandemiebedingt aber nicht stattfinden konnte. 

Zur Jury gehörten in diesem Jahr neben VKU-Präsident Michael Ebling, Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing, die drei VKU-Vizepräsidenten Guntram Pehlke, Patrick Hasenkamp und Karsten Specht sowie Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Regina Dube, Abteilungsleiterin im Bundesumweltministerium, Stephan A. Jansen, Geschäftsführender Gesellschafter der BICICLI GmbH und Kristina Jeromin, Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany. (hoe)