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Studie: Klimaschutz, aber ungerne beim Geld

Immer mehr Stadtwerke setzen auf Bürgerbeteiligungen, um Anlagen für erneuerbare Energien zu finanzieren. Doch sind die Deutschen überhaupt bereit, für Klimaschutz auf Rendite zu verzichten? Eine Studie zeigt klare Ergebnisse.
23.02.2022

Eine Forsa-Umfrage hat untersucht, was die Deutschen über nachhaltige Finanzanlagen denken. (Symbolbild)

85 Prozent der Deutschen wollen sich laut dem Meinungsforschungsinstitut Forsa möglichst umwelt- und klimafreundlich verhalten. Aber nur 39 Prozent geben an, auch ihre Geldanlagen danach zu bewerten, ob sie neben den klassischen Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit auch ökologische, soziale und ethische Aspekte berücksichtigen. Die Initiative für die Umfrage ging vom Energiekonzern Vattenfall aus.

Am meisten an "grünen" Finanzprodukten interessiert ist demnach die Gruppe der über 60-Jährigen, von denen 46 Prozent sagen, dass Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Geldanlagen für sie eine Rolle spielt. Unter den 18- bis 29-Jährigen seien es dagegen gerade mal 29 Prozent.

Mülltrennen ja - nachhaltig investieren nein

Für lediglich 12 Prozent der Befragten war Geld nachhaltig anzulegen Teil eines bewussten Lebensstils. Für die große Mehrheit der Deutschen (78 Prozent) spiegele er sich vielmehr darin wider, dass beispielsweise im Alltag Energie gespart und der Müll getrennt werden.

"Dabei können insbesondere Geldanlagen einen messbaren Beitrag zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen leisten", so Jens Osterloh, verantwortlich für Customer-Experience-Management bei Vattenfall Europe Sales.

Junge Generation hat Aufklärungsbedarf

Mit dem Ersparten hätten die Bürger*innen einen wirkungsvollen Hebel, um etwas für die Umwelt zu tun. Die Forsa-Studie zeige jedoch, dass hier anscheinend noch viel Aufklärungsarbeit vonnöten sei, damit dies – vor allem bei den jungen Menschen – auch ins Bewusstsein der Bevölkerung gelange.

Den Bereich Finanzen zählt Vattenfall demnach zu den fünf wichtigsten Gestaltungsräumen, die jeder und jede Einzelne hat, um im persönlichen Alltag Einfluss auf die Umwelt und das Klima auszuüben. Auch viele Stadtwerke und kommunale Unternehmen setzen mittlerweile auf Bürgerbeteiligungen, um Investitionen in Anlagen für erneuerbare Energien zu finanzieren. Auch sogenannte Greenbonds, also nachhaltige Unternehmensleihen, sind für viele Energieversorger interessant. (jk)