Bayerns Wassercent soll spätestens im Sommer ins Kabinett
Das seit Jahren angekündigte Gesetz zur Einführung eines Wassercents in Bayern soll bis spätestens zur Sommerpause ins Kabinett eingebracht werden. «Der Wassercent wird kommen. Er ist für mich ein zentraler Baustein für die Zukunftsaufgabe Wasserversorgung. Deshalb habe ich mich von Anfang an für einen Wassercent ausgesprochen», sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur in München.
Ob das Entgelt für die Entnahme von Grundwasser dann wirklich auch schon ab diesem Jahr gezahlt werden muss, und in welcher Höhe, ist dem Vernehmen nach aber noch offen. CSU und Freie Wähler hatten sich bei der Regierungsbildung Ende 2023 darauf verständigt, in dieser Legislatur den Wassercent einzuführen.
Langer Weg zum Wassercent
Diese Abgabe gibt es bereits in vielen anderen Bundesländern, teils seit vielen Jahren. Je nach Land ist die Abgabehöhe sehr unterschiedlich und reicht bis zu rund 30 Cent pro Kubikmeter.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte die Einführung bereits 2021 in einer Regierungserklärung angekündigt. Damals sprach er bei einem durchschnittlichen Verbrauch von jährlichen Kosten pro Person von rund fünf Euro: «Das ist ein kleiner Beitrag, der einen Anreiz setzt, mit Wasser schonend und sparsam umzugehen. Zugleich finanzieren wir damit den Wasserschutz.»
Finanzmittel für Ausbau der Versorgung in Franken
Die Einnahmen durch den Wassercent sind in Zeiten zunehmend klammer Kassen wichtig, damit Bayern sein Wasserproblem besser refinanzieren kann. Um die teils bedrohliche Trockenheit etwa in Franken besser in den Griff zu bekommen, will die Staatsregierung ein neues Fernleitungssystem bauen.
Mit dieser Wasserspange soll das lebenswichtige Nass vom Süden und aus dem Westen in die trockenen Regionen kommen. Wer weiß, wie schwer schon der Bau einer Stromleitung ist, ahnt, dass das Millionenprojekt nicht nur finanziell, sondern auch logistisch kein Selbstläufer ist. (dpa/hp)