Berlin: Aufruf zu bewusstem Umgang mit Wasser
Die Berliner Wasserbetriebe haben sich früh auf den an Tempo gewinnenden Klimawandel eingestellt. Allerdings seien weitere Anstrengungen nötig, teilt der Versorger mit. Dazu gehören neben Investitionen die Mithilfe aller – durch den bewussten Umgang mit Wasser.
„Dank unserer seit mehr als hundert Jahren praktizierten Uferfiltration ist die Berliner Trinkwasserversorgung auch in diesem Sommer sicher“, stellt Frank Bruckmann, Finanzvorstand und amtierender Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe, fest. Außerdem habe sich das Unternehmen bereits vor mehreren Jahren mit einer drei Hauptpunkte umfassenden Resilienzstrategie auf die Folgen von Klimawandel und Stadtwachstum eingestellt.
Wiederinbetriebnahme von alten Wasserwerken
Dazu gehörten erstens der Ausbau aller Klärwerke mit weiteren Reinigungsstufen zum Schutz der Grundwasserressourcen. Essenziell sei zudem der Paradigmenwechsel beim Umgang mit Regenwasser weg von der Ableitung und hin zur Bewirtschaftung auf jedem Grundstück, um den raren Regen bestmöglich für das Stadtgrün und das Grundwasser zu nutzen. Und schließlich plane man drittens die Reaktivierung stillgelegter Wasserwerke und den Bau neuer Tiefbrunnen, um die Versorgung auf noch breitere Beine zu stellen.
Zusätzlich zu den jetzt neun Standorten sind Wasserwerke in Jungfernheide und in Johannisthal geplant. Die Landesregierung will in Kürze Details eines «Masterplans Wasser» veröffentlichen.
„Mit dem normalen Wasserbedarf der Stadt haben wir keine Probleme“, so Bruckmann, „aber uns machen die immer länger werdenden sommerlichen Spitzenzeiten Sorgen.“ Die Wasserpreise bleiben mindestens 2023 noch stabil, sagte der Wasserbetriebe-Chef. «Aber irgendwann werden wir die Preise für Wasser und Abwasser moderat erhöhen müssen.» (hp mit Material von dpa)