Wasser

Debatte um Weiterbetrieb des Walchensee-Kraftwerks

100 Jahre Wasserkraft am Walchensee: Die Anlage gilt bis heute als Meisterleistung der Ingenieurskunst. Doch nun stellt sich die Frage nach der Zukunft: 2030 läuft die Konzession aus.
25.01.2024

Bauarbeiten an den Druckrohren im waagerechten Teil kurz vor der Einbiegung in die Maschinenhalle des Walchenseekraftwerks (undatierte Aufnahme)

 

Seit 100 Jahren zählt das Walchensee-Wasserkraftwerk zu den größten und leistungsstärksten seiner Art. Es liefert rund 300 Millionen Kilowattstunden im Jahr – in etwa der Verbrauch von 100.000 Haushalten.

Am 26. Januar 1924 speiste die erste Drehstromturbine Strom ins Netz. Zum Jubiläumsjahr sind Konzerte und andere Veranstaltungen geplant. «Der 26. Januar 1924 markiert nicht nur die Geburtsstunde des Walchenseekraftwerks, sondern auch den Beginn der Elektrifizierung Bayerns», sagte Klaus Engels, Direktor Wasserkraft Deutschland beim verstaatlichten Energiekonzern Uniper, der das Kraftwerk betreibt.

Nachteile des Kraftwerks

Die Kehrseite: Die Nutzung der immensen Wassermengen hat Folgen für die Obere Isar, von der das Wasser abgezweigt wird. Die von dem Wildfluss gebildete Landschaft und damit eine reiche Artenvielfalt sei in Gefahr, kritisieren Umweltschützer. Sie fordern einen naturverträglicheren Betrieb des Kraftwerks.

2030 läuft die Konzession für den Betrieb des Kraftwerks aus. Derzeit wird diskutiert, wie es weitergehen soll. Unter anderem ein Bündnis aus Umweltverbänden hat sich dafür ausgesprochen, dass das Kraftwerk vom Freistaat betrieben werden soll.

Streit zwischen Uniper und Freistaat

«Wir sind bereit, die bayerischen Uniper-Wasserkraftwerke zu übernehmen, wenn der Bund sie zum Verkauf anbietet», sagt auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). «So könnten wir eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieversorgung in die eigene Hand nehmen.»

Uniper will hingegen laut seinem Pressesprecher Wasserkraft, Theodoros Reumschüssel, Betreiber bleiben. (dpa/hp)