Wasser

Erhöhte PFAS-Werte im Trinkwasser von Barsinghausen

Die Stoffe müssen laut Trinkwasserverordnung eigentlich erst ab 2026 getestet werden. Das Gesundheitsamt der Region Hannover hatte Probeentnahmen proaktiv angeordnet. In einem Fall gibt es Auffälligkeiten.
22.01.2025

Durch höhere Beimischungen aus anderen Wasserquellen sollen die problematischen PFAS-Werte abgesenkt werden.

 

Von Elwine Happ-Frank

In Barsinghausen wurden erhöhte PFAS-Werte bei Trinkwasserproben festgestellt. Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung im Juni 2023 wurde der Parameter PFAS neu in die Analyse des Trinkwassers aufgenommen.

Die strengeren Grenzwerte für PFAS-20 und PFAS-4 gelten zwar erst ab 2026 beziehungsweise 2028. Das Gesundheitsamt der Region Hannover hatte aber bereits im Dezember 2023 alle Versorger in ihrem Gebiet aufgefordert, proaktiv Proben zu nehmen.

Dabei hatten sich in Barsinghausen erhöhte Werte bei den Wasseruntersuchungen ergeben, die über den zukünftig geltenden gesetzlichen Grenzwerten liegen. Bei PFAS-4 sind das 29 Nanogramm pro Liter (ng/l), der maximale Richtwert liegt bei 20 ng/l.

Erste Annahmen zum Verursacher

In den anderen 20 Städten und Gemeinden der Region haben die Untersuchungen keine Auffälligkeiten ergeben. Ursache für die Kontamination in Barsinghausen könnte nach ersten Erkenntnissen ein früherer Metallverarbeitungsbetrieb im Einzugsbereich des Wasserwerks sein. Ob dieser Standort allein verantwortlich sei oder auch andere Schadstoffquellen dazu beitragen, könne derzeit nicht mit Bestimmtheit konstatiert werden, so die Stadtwerke Barsinghausen.

Durch größere Entnahmen aus unbelasteten Brunnen und eine höhere Beimischung aus anderen Quellen, wie den Deisterquellen, beziehungsweise die Nutzung von Mengen, die Harzwasser und der Wasserverband Nord-Schaumburg bereitstellen, will der Versorger kurzfristig eine Absenkung der PFAS-Werte erzielen. In dem im Bau befindlichen Wasserwerk in Eckerde ist nun der Einsatz von Filtrationsanlagen geplant.