Faeser besichtigt Kritis beim WVR

Markus Conrad (li.), Aufsichtsratsvorsitzender der WVR, und Ronald Roepke, Geschäftsführer der WVR, beim Besuch der Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
Bild: © Uwe Voelkner/Bundesfoto
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am Dienstag die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz (WVR) besucht und auf die Stärkung der Resilienz der Kritischen Infrastrukturen hingewiesen. „Die Wasserversorgung zählt zu einer der wichtigsten kritischen Dienstleistungen in Deutschland“, sagte Faeser.
Dass auch bei Krisenereignissen weiterhin ausreichend sauberes Trinkwasser aus der Leitung kommt, sei nicht in allen Lagen selbstverständlich. Die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz habe hierfür gemeinsam mit dem Bund einen wichtigen Schritt getan.
Notstromanlage mit hoher Leistung
Das Wasserwerk Guntersblum gehört mit einer Trinkwassergewinnung von jährlich über 11 Mio. Kubikmetern zu den bedeutendsten Wasserwerken in dem Bundesland. Rund 300.000 Menschen wären von einem Ausfall betroffen.
Auf dem Gelände des Wasserwerks befindet sich seit letztem Jahr ein Notstromaggregat mit hoher Leistungsstärke. Mit der neuen 400 Volt Hybrid-Netzersatzanlage kann die Wasserversorgung auch aufrechterhalten werden, wenn der Strom ausfällt.
Analyse zur Risikosituation
Die WVR engagiert sich laut einer Unternehmensmitteilung seit Jahren verstärkt im Bereich des Risiko- und Krisenmanagements. In diesem Zuge wurde eine Analyse durchgeführt, die einen flächenhaften Stromausfall als Risiko mit hohem Gefährdungspotenzial identifiziert hat, weshalb die Absicherung des Wasserwerks in Guntersblum eine hohe Priorität eingenommen hat.
„Die Umsetzung der Netzersatzanlage war dabei jedoch nur ein erster Schritt“, betont Ronald Roepke, Geschäftsführer der WVR. „Bei einem Blackout könnte das Wasserwerk derzeit 72 Stunden weiter betrieben werden. Nachteil ist jedoch der hohe Diesel-Kraftstoffverbrauch.“
Solarstrom statt Diesel
Deshalb soll nun eine PV-Anlage in Guntersblum gebaut werden. „Im Fall eines Blackouts, könnten wir das Wasserwerk dann auch deutlich länger als 72 Stunden betreiben und außerdem einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, so Roepke.
Das Bundesinnenministerium hat sich an dem Projekt im Rahmen der Zivilschutzvorsorge mit insgesamt 1,3 Mio. Euro beteiligt. Die gesamten Kosten der Anlage belaufen sich auf 4 Mio. Euro. (hp)