Fünf Jahre Berliner Regenwasseragentur

(v.li.n.re.) Darla Nickel, Chefin der Regenwasseragentur, Manja Schreiner, Berliner Umweltsenatorin, und Christoph Donner, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe.
Bild: © Berliner Wasserbetriebe
Die Berliner Regenwasseragentur feiert ihren fünften Geburtstag. In ihrer Bilanz zum Jubiläum verwies die Agentur auf zahlreiche Erfolgsprojekte im Neubau, mahnte aber die schleppende Umsetzung im Bestand an.
„Wir haben in Berlin einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Regenwasser eine wertvolle Ressource ist – das ist nicht zuletzt das Verdienst unserer Regenwasseragentur“, gratulierte die Berliner Umweltsenatorin Manja Schreiner und versprach, die Organisation „weiter auszubauen und zu stärken“.
Abkoppelung von der Kanalisation
„Wir sind in Berlin schon gut vorangekommen, auch dank der Regenwasseragentur“, sagte Christoph Donner, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe. „Aber das reicht nicht. Für den Umbau Berlins zur wassersensiblen Stadt brauchen wir mehr Tempo, mehr Abkopplung statt Versiegelung und einen Begrünungspflichtanteil für Neubauten in der Berliner Bauordnung.“
„Wir müssen und wollen einen Großteil der versiegelten Flächen von der Kanalisation abkoppeln und das Regenwasser vor Ort halten“, so der BWB-Chef weiter. Das werde Jahrzehnte und hohe Summen in Anspruch nehmen, „denn die Aufgabe ist gewaltig“. Nach Angaben der Wasserbetriebe gab es dieses Jahr in der Hauptstadt bereits 13 Sommer- und zwei Hitzetage mit mehr als 30 Grad – der bisher letzte nennenswerte Regen ist dagegen schon einige Wochen her.
Mehr Wasser für Stadtbäume
„Im Neubau geht es gut voran“, äußerte sich Darla Nickel, Chefin der Regenwasseragentur. „Unser Sorgenkind ist der Bestand und vor allem der Umbau des öffentlichen Raums, wo die Flächenkonkurrenzen am größten sind.“
Eine Herzensangelegenheit sei für sie, die Bäume der Stadt künftig besser mit Wasser zu versorgen. Eine Möglichkeit könnte sein, die ungepflasterten Bereiche um die Bäume zu vergrößern, Mulden zur Wasserspeicherung zwischen Straße und Gehweg anzulegen oder auch Parkplätze zu entfernen, um in der Nähe eines Baumes mehr unversiegelte Fläche zu schaffen, durch die Wasser in den Boden eindringen kann. (hp mit Material von dpa)