Wasser

Sonnigster und trockenster März seit Aufzeichnungsbeginn

Der deutsche Wetterdienst hat eine Bilanz des ersten Frühlingsmonats gezogen: insgesamt sehr mild und erheblich zu trocken.
31.03.2022

Im März betrug die Sonnenscheindauer 235 Stunden, mehr als das Doppelte als in der Referenzperiode 1961 bis 1990.

Den ersten Frühlingsmonat 2022 prägte eine außergewöhnlich lange Schönwetterperiode. Hoher Luftdruck mit verbreitet neuen Rekordwerten über dem nördlichen Mitteleuropa regenerierte sich immer wieder. Er ließ der West-Ost-Zugbahn der Tiefdruckgebiete kaum eine Chance, sodass deren Ausläufer Deutschland nur kurzzeitig erreichten. Dies führte zu einer ungewöhnlich langen trockenen und sehr sonnigen Witterungsphase. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Unterm Strich ergab dies einen milden, sehr niederschlagsarmen und außergewöhnlich sonnigen ersten Frühlingsmonat. „Der März 2022 war mit sehr deutlichem Abstand zum bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahre 1953 der sonnenscheinreichste seit Aufzeichnungsbeginn 1951 und übertraf damit sogar den vieljährigen Mittelwert für den Juli“, sagt DWD-Pressesprecher Andreas Friedrich.

Regional kaum messbarer Niederschlag

Insgesamt lag der Temperaturdurchschnitt im März 2022 mit 5,1 Grad Celsius um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad.

Der März 2022 fiel mit aufgerundet 20 Litern pro Quadratmeter deutlich zu trocken aus und erreichte nur 35 Prozent des Solls der Referenzperiode 1961 bis 1990 und ebenfalls 35 Prozent der Periode 1991 bis 2020. Damit zählte der März zu den trockensten Monaten seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnung 1881. Schuld an den oftmals niederschlagsarmen Witterungsabschnitten waren ausgedehnte Hochdruckgebiete, die in manchen Regionen, besonders im Nordosten, die Regenmesser regelrecht einstauben ließen. Gebietsweise kam dort kein messbarer Niederschlag zustande.

Neue Sonnenrekorde

Mit über 235 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um mehr als das Doppelte. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung gut 85 Prozent. Aufgrund dessen war der Märzmonat 2022 der mit Abstand sonnenscheinreichste seit Messbeginn 1951 und lag damit deutlich über dem bisherigen Rekord von 195 Stunden im März 1953.

Zum Monatsende ging „Peter“ jedoch langsam die Puste aus und von Norden sickerten allmählich kältere Luftmassen ein. Sie beendeten die frühlingshafte Wärme und sorgten teilweise für Neuschnee. (hp)