Stadtwerke Gütersloh heben Wasserpreise mitten im Jahr um knapp zehn Prozent an

Die Stadtwerke Gütersloh investieren jährlich einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag in die Wassergewinnung.
Zum 1. Juni 2025 passen die Stadtwerke Gütersloh ihre Preise für Trinkwasser an. Ein Kubikmeter Trinkwasser kostet dann inklusive Steuern und Abgaben 1,70 Euro statt bisher 1,53 Euro (brutto). Auch der Grundpreis erhöht sich in allen vier Verbrauchsgruppen und den weiteren Zählern jeweils um rund fünf Prozent. Für die Trinkwasser-Kunden der Stadtwerke ist es die erste Preiserhöhung seit knapp sieben Jahren.
Das bedeutet für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahreswasserverbrauch von 135 Kubikmetern monatliche Mehrkosten von 2,70 Euro (brutto). Die jährlichen Gesamtkosten steigen damit um etwa 32 Euro auf rund 420 Euro.
Das entspricht in diesem Fall einer prozentualen Steigerung der Trinkwasserkosten um rund 8,4 Prozent. Insgesamt bewegen sich die Erhöhungen laut Unternehmen – je nach Verbrauchsgruppe – zwischen sieben und zehn Prozent. Das sind jährlich zwischen 18 Euro und 35 Euro mehr.
Andere Versorger mit anderem Timing
"Andere Versorger in der Region haben bereits im Jahr 2024 oder zum Anfang des Jahres 2025 ihre Preise angepasst", sagt Jakob Lorenz, Leiter Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken Gütersloh. Als Termin wurde der 1. Juni gewählt, da "wir gemeinsam mit einem externen Partner eine genaue und sorgfältige Analyse unserer Kostenstruktur, des Gesamtmarktes und der damit verbundenen möglichen Kostenerhöhung vorgenommen haben", teilen die Stadtwerke mit.
Ohnehin habe der Blick auf andere Versorger bei der Preisgestaltung keine wesentliche Rolle gespielt. Die Erhöhung war nach dieser langen Zeit laut Lorenz "alternativlos". "Die Kosten in der Wassergewinnung für Instandhaltung der Infrastruktur und Gebäude sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und werden über den festen Preisbestandteil des Wasserpreises gedeckt." Gleiches gelte etwa für Personal- und Energiekosten.
Hinzu komme, dass man bereits heute wegen des Klimawandels und kontinuierlich steigender Bevölkerungszahlen in die Trinkwasserversorgung investiere. Ein sichtbares Zeichen dafür sei etwa die umfangreiche Sanierung des Wasserwerks Nordrheda-Ems, die im Jahr 2023 abgeschlossen wurde. Nordrheda ist eines der insgesamt drei Wasserwerke der Stadtwerke Gütersloh. Das Unternehmen investiert jährlich einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag in die Wassergewinnung.