Wasser

Elbaue-Ostharz investiert kräftig in die Infrastruktur

Der Fernwasserversorger gibt 2021 mehr als 13 Mio. Euro für die Erneuerung und die Optimierung von Anlagen und Leitungen aus – wegen der Trendumkehr beim Verbrauch.
22.02.2021

Der parallele Ausbau der Fernwasserleitung, die vom Wasserwerk Wienrode im Harz bis nach Halle verläuft, soll dieses Jahr abgeschlossen werden.

Mit einer Investitionssumme von über 13 Mio. Euro wird die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz im laufenden Jahr ihr überregionales Versorgungssystem für Trinkwasser erweitern und modernisieren. Als Vorversorger beliefert das Unternehmen Stadtwerke, Zweckverbände, Unternehmen und Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit Trinkwasser. Einer der Schwerpunkte der Investitionen ist der weiterführende Bau eines rund vier Kilometer langen Leitungsabschnitts der Fernwasserleitung nördlich von Halle.

Damit schließt der Wasserversorger ein Großprojekt ab, das das Unternehmen in den vergangenen 13 Jahren beschäftigte: Eine etwa 40 Kilometer lange, durchgängig neuwertige Fernwasserleitung liefert dann Trinkwasser aus dem Wasserwerk Wienrode im Ostharz in den Raum Halle. Über weite Strecken verläuft die neue Leitung parallel zur bestehenden Fernwasserleitung und garantiert so auch im Fall etwaiger Wartungsmaßnahmen Versorgungssicherheit.

Rohwasser aus der Elbaue
 
Die weitere Sanierung des Wasserwerks in Mockritz, das mit einer Kapazität von bis zu 60.000 Kubikmetern pro Tag Trinkwasser aus der Elbaue überwiegend in die Landkreise Nordsachsen, Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld liefert, ist ein weiterer Schwerpunkt im Investitionsplan. Gleichzeitig setzt das Unternehmen sein Programm zur Erneuerung der Anlagen zur Rohwasser-Gewinnung in der Elbaue fort. So werden 2021 nahe Torgau insgesamt drei neue Tiefbrunnen entstehen, die ältere Brunnenanlagen ersetzen.

Komplett neu verlegt wird darüber hinaus ein parallel zur Bundesstraße B183 verlaufender Fernleitungsabschnitt zwischen den ehemaligen Bergbaugruben Johannes und Hermine bei Sandersdorf. Auf dem Plan steht außerdem die Sanierung des Trinkwasser-Hochbehälters Spiegelsberge nahe Halberstadt. Der Behälter verfügt über ein Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern und stammt aus den 1970er Jahren. Das Projekt wird voraussichtlich bis 2023 andauern.
 
Extreme Absatzspitzen im Sommer

„Wir investieren, um den Bedarf unserer Partner weiterhin jederzeit bedienen zu können“, erklärt Jan Wollenberg, Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz. Neben der grundlegend notwendigen Instandhaltung strebt das Unternehmen auch eine Optimierung der bestehenden Kapazitäten an.

Nachdem der Trinkwasserabsatz nach 1990 über lange Jahre kontinuierlich gesunken war, verzeichnet der Versorger seit einigen Jahren wieder einen steigenden Bedarf. Hintergrund sind Neuansiedlungen von Industrie und Gewerbe, vor allem im Chemiedreieck bei Bitterfeld-Wolfen. Für extreme Absatzspitzen in den Sommermonaten sorgten zudem die überdurchschnittlich warmen Temperaturen sowie die Trockenheit der vergangenen drei Jahre. (hp)