Wasser

Kerstan appelliert zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser

Niemand müsse sich Sorgen machen. Es sei genug Trinkwasser da, sagt Hamburgs Umweltsenator Kerstan. Angesichts der Hitzewelle appellierte er aber dennoch zu einem sorgsamen Umgang mit dem Wasser.
19.08.2020

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne)

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat die Bevölkerung der Hansestadt angesichts der großen Trockenheit zu einem sorgsamen Umgang mit Trinkwasser aufgefordert. Es müsse niemand um die Versorgung bangen. Gleichwohl sollte sich jeder schon überlegen, ob der Rasen wirklich jede Woche gesprengt und die Pools neu gefüllt werden müssten, sagte Kerstan am Dienstag in Hamburg.

"Der Trinkwasserverbrauch ist im Moment sehr hoch", sagte der Umweltsenator. Im August seien an zwölf Tagen mehr als 400.000 Kubikmeter Trinkwasser abgegeben worden. An einem Tag seien es sogar 442.000 Kubikmeter gewesen, was nur 3000 Kubikmeter unter dem bislang größten Wasserbrauch an einem Tag aus dem Jahr 2018 liege. An normalen Tagen liege der Wasserverbrauch in Hamburg bei 300.000 bis 320.000 Kubikmeter.

Kerstan: "Dramatisches Geschehen"

"Wir müssen schon feststellen, dass wir im Moment ein sehr dramatisches Geschehen in unserer Stadt haben", sagte Kerstan mit Blick auf das anhaltend heiße Wetter. Acht Tage in Folge sei es heißer als 30 Grad gewesen. Das habe es noch nie gegeben. Insgesamt habe es schon zwölf Tage mit Temperaturen von mehr als 30 Grad gegeben. "Und der Sommer ist noch nicht zu Ende", sagte Kerstan. Hinzu komme, dass der für die Bildung des Grundwassers so wichtige Frühling in diesem Jahr so trocken wie seit zehn Jahren nicht gewesen sei, sagte Kerstan. Von März bis Juni seien nur 79 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. "Das ist die Hälfte der normalen Niederschläge."

Auch Hamburgs Stadtbäume und der Wald litten unter der Trockenheit, seien geschwächt und anfällig für Schädlinge. "Wir bekommen zunehmend schwierige Situationen", sagte Kerstan. Bei den Straßenbäumen würden beispielsweise Kastanien schon gar nicht mehr nachgepflanzt und stattdessen andere Bäume genutzt. Nach Angaben der Umweltbehörde gibt es in Hamburg etwa 5000 Hektar Wald. 95 Prozent seien Mischwälder, die noch relativ gesund seien. Allerdings seien wegen der Trockenheit verstärkt Buchen und Fichten vom Borkenkäfer befallen.

Klimawandel bekämpfen

Kerstan betonte, es sei enorm wichtig den Klimawandel zu bekämpfen und den Hamburger Klimaplan umzusetzen. Mit ihm und den darin aufgeführten 400 Maßnahmen sollen bis 2030 etwa sieben Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Deutlich vor 2050 will die Stadt klimaneutral sein. (dpa/amo)