Wasser

Lachsfabrik braucht (zu) viel Wasser

Ein Investor will in Mecklenburg-Vorpommern eine riesige Fischzucht aufbauen. Dafür müsste die Wasser- und die Stromversorgung ausgebaut werden.
13.09.2021

Der Atlantische Lachs lebt eigentlich im Atlantischen Ozean, kann aber auch in Süßwasser-Becken aufgezogen werden.

 

Die Berliner Landlachs mit Sitz in Eberswalde würde gerne im mecklenburg-vorpommerschen Städtchen Malchow eine Anlage zur Aufzucht von Atlantischen Lachsen errichten. Das ist bereits der zweite Anlauf zur Realisierung des Vorhabens, mit dem der Geschäftsführer Patrick von Hertzberg in Brandenburg auf Widerstand gestoßen ist.

Dort wollte er laut einer Pressemitteilung von „Tierfabriken Widerstand“ eine 30.000 Quadratmeter große Halle für bis zu eine Million Tiere bauen. Laut der Beschreibung des Vorhabens war dafür ein täglicher Wasserverbrauch von 650 Kubikmetern Frischwasser/Abwasser vorgesehen. Zum Vergleich: Eberswalde verbraucht täglich ca. 4000 Kubikmeter, berichtet die Initiative, der neben dem Wasserverbrauch auch die Aufzucht im industriellen Maßstab ein Dorn im Auge ist. Allerdings wurde die Anlage nach Informationen von Antenne Brandenburg aufgrund fehlenden Wassers nicht genehmigt.

Überlegungen zum Ausbau der Versorgung

In Malchow stößt das Projekt laut dem Nordkurier auf weniger Widerstand. Dort haben die Stadtvertreter dem Investor ein erstes grünes Licht für den Bau der Lachsfarm gegeben. Nun werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Ein Problem ist die Verfügbarkeit des Wassers. Die sechs bestehenden Brunnen könnten den Bedarf wohl abdecken. „Dazu müssten wir aber mehr fördern, wofür wir eine wasserrechtliche Genehmigung benötigen“, wird Stadtwerke-Chef Gunthar Teichmann, Chef der Stadtwerke Malchow, im Nordkurier zitiert. Außerdem müssten zwei oder drei weitere Brunnen mit einer geschätzten Tiefe von 100 Metern gebohrt werden. Ein neues Wasserwerk werde nicht benötigt.

Zweites Problem ist der Energiebedarf von 3,8 Megawatt pro Tag. Die Stromleitung in Malchow würde nicht ausreichen – selbst wenn der Fischzüchter versuchen würde, den Anschlusswert beim Strom durch eine Solaranlage auf dem Dach um bis zu 1,5 Megawatt zu verringern. (hp)