Wasserentnahme-Verbot nach fast 550 Tagen aufgehoben
Bürger, Unternehmen und Vereine im Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) dürfen ab sofort wieder Wasser aus oberirdischen Gewässern und auch Grundwasser entnehmen. Der Landkreis hat aufgrund der anhaltenden Niederschläge in den vergangenen Monaten ein entsprechendes Verbot zur Wasserentnahme vom 8. August 2022 per Allgemeinverfügung aufgehoben.
„Die Pegelstände der Flüsse haben sich aufgrund der vielen Niederschläge erholt“, begründet Landrat Markus Bauer die Entscheidung, das Verbot aufzuheben. Er bedankte sich bei allen, die die notwendigen Einschränkungen in den vergangenen Jahren mitgetragen haben. „Wir haben viel miteinander gesprochen. Deshalb war die Akzeptanz insbesondere bei den Landwirten groß“, resümiert der Landrat.
Appell an große Wasserverbraucher
Eine grundlegende Entspannung beim Grundwasser sieht er unterdessen nicht: „Die Grundwasserpegel liegen trotz der vielen Niederschläge noch unter dem Niveau vom Jahr 2021.“ Der zuständige Fachdienst Natur und Umwelt des Salzlandkreises geht zwar davon aus, dass die Pegel weiter steigen werden, da die Niederschläge bis zu einem halben Jahr benötigen, um bis zum Grundwasser zu versickern. „Gleichwohl deutet das Niveau darauf hin, dass der Wasserkreislauf gestört ist“, ergänzt Fachdienstleiterin Stefanie Olsen.
Deshalb ist nach Ansicht des Salzlandkreises weiterhin ein schonender Umgang mit der Ressource Wasser notwendig. Thomas Michling, Leiter der Verwaltungsdirektion, betont, mit Blick auf die vergangenen viel zu trockenen Jahre sowie die allgemeinen Prognosen zum Klimawandel seien künftig weitere Einschränkungen bei der Wasserentnahme im Salzlandkreis wahrscheinlich. Er bittet deshalb insbesondere große Wasserverbraucher im Salzlandkreis, sich mit wassersparenden Prozessen zu befassen. (hp)