Wasserknappheit: Altmarkkreis Salzwedel ergreift weitere Maßnahmen

Viele kleinere Gewässer im Altmarkkreis sind trocken gefallen. Auch der Arendsee hat weniger Wasser als vor einem Jahr.
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Angesichts der anhaltenden Trockenheit und des Klimawandels prüft der Altmarkkreis Salzwedel neue Maßnahmen gegen Wasserknappheit. Dazu gehöre auch der unverzügliche Beginn von Maßnahmen zum Wasserrückhalt, teilte der Kreis am Dienstag mit.
Unter anderem könnten alte Stauanlagen an Flüssen wieder reaktiviert werden. «Die flache Altmark mit zahlreichen Gewässern mit geringem Fließgefälle ist dafür sehr gut geeignet.»
Besonders stark von Dürre betroffen
Vor rund einem Monat hatte der Altmarkkreis ein Wasserentnahmeverbot aus Oberflächengewässern ausgesprochen und auch das Bewässern von Gärten und Sportanlagen eingeschränkt. Eine erste Auswertung zeige, dass die Maßnahmen von den Bürger:innen gut angenommen würden, so der Landkreis.
Wie Daten des Dürremonitors des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigen, liegt der Altmarkkreis in einem der Gebiete, die deutschlandweit am stärksten von der Dürre der letzten Jahre betroffen sind. Viele kleinere Gewässer seien erneut trocken gefallen, heißt es in der Mitteilung des Kreises. Auch der Arendsee habe weiterhin weniger Wasser als vor einem Jahr. Teilweise lägen die Wasserstände von Flüssen deutlich unterhalb des Niedrigwasserbereichs.
Ende der Beschränkungen nicht absehbar
Aus gegenwärtiger Sicht sei eine frühere Aufhebung des Entnahmeverbotes und der Beschränkungen nicht absehbar, heißt es in der Mittelung. „Langfristig gesehen benötigen wir eine zusätzliche Jahreswassermenge, um die vorhandenen Defizite auszugleichen.“
Ein weiteres Thema der nahen Zukunft werde sein, ob, wann und wie man Wasserentnahmen priorisieren und/oder weiter einschränken muss. Wichtig sei, dies nachvollziehbar zu gestalten und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jeder zum Wasser sparen beitragen kann.
Kreislaufführung und Wiederverwendung
Der Möglichkeit, wassersparende Produktionsmethoden zu nutzen oder eine Kreislaufführung von Wasser (auch in Wohngebäuden) durchzuführen, müsse zukünftig mehr Beachtung geschenkt werden, so der Landkreis weiter. Thema sei auch die Nutzung von gereinigtem Abwasser, sei es zur Grundwasseranreicherung oder Bewässerung, jedoch unter Berücksichtigung der neuen rechtlicher Regelungen.
Schon heute müsse ein zukunftsorientierter und nachhaltiger Umgang mit dem Wasser erfolgen und solche Projekte begonnen werden. Die Errichtung neuer, tieferer Brunnen sei auf Dauer nicht zielführend. (hp mit Material von dpa)