Wassersektor im Klimakampf
Eine kürzlich vom Wassertechnologieunternehmen Xylem weltweit durchgeführte Umfrage unter mehr als 100 Versorgungsunternehmen ergab, dass sich 75 Prozent Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen gesetzt haben, die sie bis 2040 oder früher erreichen wollen. Diese Ziele spiegeln die wachsende Dynamik im gesamten Wassersektor im Kampf gegen den Klimawandel wider.
Ein Vorreiter ist dabei der Ruhrverband, der einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Dabei werden Emissionen in allen betrieblichen Prozessen, von der Energieerzeugung bis zur Abwasserbehandlung, berücksichtigt.
Damit hat der Versorger bereits 2023 unter Einsatz von erneuerbaren Energiequellen wie Solar- und Wasserkraft die Netto-Energieneutralität erreicht. Nun setzt das Essener Unternehmen fortschrittliche Sensoren zur Überwachung von Stickoxidemissionen ein und nutzt künstliche Intelligenz, um weitere Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung zu ermitteln.
Mit neuen hocheffizienten und intelligenten Pumpsystemen hat der schottische Versorger Scottish Water den Energieverbrauch um 40 Prozent gesenkt. Gleichzeitig konnten die ungeplanten Wartungskosten um 99 Prozent reduziert werden.
Vorbildliche Lösungen in Chile und Schottland
Ein weiteres Erfolgsbeispiel stammt aus Chile. Der Versorger Aguas Andinas wandelt Abwasser durch anaerobe Vergärung in erneuerbare Energie um. Dadurch erzeugt das Versorgungsunternehmen zum einen Energie, um seine Emissionen zu senken. Zum anderen wird auf diese Weise die Resilienz der Energieversorgung für kritische Wasseraufbereitungsprozesse erhöht.
Durch diese Maßnahmen in Kombination mit dem Zukauf erneuerbarer Energien und der kontinuierlichen Suche nach Effizienzsteigerungen konnte das Unternehmen die Treibhausgasemissionen um 25 Prozent reduzieren. (hp)