WBV „Am Wiehen“ mit entspannter Sommersaison
Auf die Sommersaison 2023 blickt der Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“ (WBV) in Hille zufrieden zurück. Anders als im Vorjahr war die Trinkwasserversorgung der rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger im Verbandsgebiet jederzeit sichergestellt.
Die digitale Trinkwasserampel musste nur einmal auf Gelb gestellt werden. Zum Vergleich: 2022 wurde die Ampel sechsmal auf Gelb und zweimal sogar auf Rot geschaltet.
Maßnahmen erhöhen Versorgungssicherheit
„Die entspanntere Lage in der Wasserversorgung in diesem Sommer verdanken wir nicht nur den kühleren Temperaturen und den höheren Niederschlagsmengen, die gerade in der zweiten Sommerhälfte zu verzeichnen waren“, so Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller. „Auch die Bürgerinnen und Bürger sind achtsamer geworden – selbst an heißen Tagen haben wir weniger Wasser abgegeben als im Vorjahr."
Zudem hat der Verband in den letzten Jahren viele Maßnahmen getroffen, um die Trinkwasserversorgung zukunftssicher aufzustellen: Neben der eigenen Trinkwasserförderung in Hille-Südhemmern und den Bezugsmengen von bestehenden Partnern hat der WBV z. B. weitere Bezugsquellen in der Nachbarschaft erschlossen.
Bezug zusätzlicher Wassermengen
So wurde über eine neue Verbundleitung nach Lübbecke von den Stadtwerken Lübbecke Trinkwasser bezogen. Zusätzliche Wassermengen steuerten die Mindener Stadtwerke, die Stadtwerke Porta Westfalica, der WBV Wiehengebirge sowie ein Brunnen in Gohfeld bei.
Außerdem wurde 2023 die neue Trinkwasserkammer 4 des Hochbehälters Bischofshagen von den Stadtwerken Löhne in Betrieb genommen, sodass dort nun mehr als eine Tagesmenge des in Löhne benötigten Trinkwassers vorgehalten werden kann. Die Löhner Stadtwerke führten zudem Probebohrungen für neue Brunnen durch, um vor Ort weitere Brunnenstandorte zu erschließen.
Vermutlich Anstieg der Wasserpreise
Auch die Stadtwerke Bad Oeynhausen ermitteln, welche Standorte sich im Stadtgebiet für die Erschließung weiterer Brunnenanlagen eignen. Dort wird außerdem eine neue Verbundleitung nach Vlotho geschaffen, um weitere Wassermengen von den Stadtwerken Vlotho beziehen zu können.
All das kostet jedoch Geld – so ist der Verbandsvorsteher überzeugt, dass sich dies über kurz oder lang auf die Wasserpreise in den Mitgliedskommunen auswirken wird. Ziel aller Maßnahmen sei, das Gesamtsystem des WBV „Am Wiehen“ zu entlasten und die Versorgungssicherheit beständig zu erhöhen. Deshalb plant der WBV schon jetzt weitere Investitionen für 2024.
Klimawandel ist spürbar
„Wir bleiben wachsam, denn die Pegelstände beim Grundwasser sind im Vergleich zu 2022 erneut leicht gesunken – der Klimawandel ist und bleibt spürbar“, berichtet der stellvertretende Verbandsvorstand Lars Bökenkröger.
„Insgesamt gibt es im Gebiet des WBV ‚Am Wiehen‘ genug Jahresmengen an Trinkwasser, doch an heißen Spitzentagen können noch immer Probleme in der Versorgung auftreten – nämlich dann, wenn verhältnismäßig viel Wasser auf einmal benötigt wird, um Gärten zu bewässern und Pools zu befüllen“, so der Vize-Verbandsvorstand. (hp)