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Winter 2023/2024: „Normal bis wärmer“

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat auf seiner jährlichen Klimatagung eine Prognose für den kommenden Winter vorgestellt. Danach deuten die Daten auf einen normalen bis wärmeren Winter hin.

21.11.2023

Kaltlufteinbrüche wird es voraussichtlich erst im späten Winter geben.

Der diesjährige meteorologische Winter beginnt am 1. Dezember 2023 und endet am 29. Februar 2024. Für diesen Zeitraum zeigt die aktuelle DWD-Temperaturvorhersage für Deutschland eine moderate Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis wärmeren Winter im Vergleich zum selben Drei-Monatsmittel im Zeitraum 1991-2020.

Das entspricht einem Drei-Monatsmittel mit Temperaturen im Durchschnitt höher als 0,9 Grad Celsius. Für den Spätwinter (Januar bis März 2024) deutet sich ebenfalls die Tendenz „normal bis wärmer“ im Vergleich zum selben Zeitraum 1991-2020 an. Hier rechnen die Klimaexperten vom DWD damit, dass die Temperaturen im Durchschnitt höher als zwei Grad liegen werden.

Gute Prognosequalität

Die Vorhersagequalität der saisonalen Klimavorhersage sei für diese beiden Zeiträume relativ gut, teilt der DWD mit. Dabei wird der Winterstart als eher mild vorhergesagt und zum Ende des Winters steigt die Möglichkeit für Kaltlufteinbrüche.

Die Prognose für den Winter 2023/2024 basiert auf saisonalen Klimavorhersagen des DWD, die in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelt wurden. Diese Prognosen berücksichtigen komplexe Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre und trägeren Bestandteilen des Klimasystems wie dem Ozean, dem Meereis und der Landoberfläche.

Auswirkungen von El-Niño

"Saisonale Klimavorhersagen geben uns einen Überblick über klimatische Tendenzen über längere Zeiträume, im Gegensatz zu spezifischen Wettervorhersagen für einen bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt", meint Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt beim DWD. Wenn für drei Monate bestimmte klimatische Bedingungen vorhergesagt werden, können einzelne Tage oder Wochen dennoch anders ausfallen.

Zusätzlich zur Temperaturprognose werden großräumige klimatische Bedingungen berücksichtigt. Die saisonalen Vorhersagen berechnen ein Maximum der El-Niño-Aktivität im Winter mit abschwächender Tendenz zum Frühling hin, was jedoch nach heutigem Wissen keine direkten Auswirkungen auf die Temperaturen in Deutschland hat.

Unsicherheiten um polaren Wirbel

Indirekt geht mit El Niño im frühen Winter typischerweise ein stabiler polarer Wirbel einher, welcher zu Westwindlagen und einem milden Winterbeginn führen kann. Dies wird aktuell von mehreren internationalen Modellen vorhergesagt.

Im späten Winter sind Störungen des polaren Wirbels und Kaltlufteinbrüche möglich. Letztere können allerdings nur wenige Wochen im Voraus konkret vorhergesagt werden. Entsprechend zeigen sich aktuell noch Unterschiede zwischen den Klimavorhersagen der verschiedenen Modelle. (hp)