Wasser

Wissenschaftler untersuchen Oder-Fischsterben

Der Bund hat dafür mehrere Millionen bewilligt. Auch Monate nach der Katastrophe ist der Salzgehalt des Flusswassers zu hoch.
14.02.2023

Die Oder spielt auch für die Trinkwasserversorgung der Einzugsgebiete eine große Rolle.

 

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) wollen mit einem Forschungsprojekt die Folgen des Oder-Fischsterbens untersuchen und erhalten dafür mehr als 4,8 Millionen Euro vom Bund. Das teilte das Bundesumweltministerium in Berlin am Dienstag mit.

Ziel ist ein besserer Schutz des deutsch-polnischen Grenzflusses. Im vergangenen Sommer war es an der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen.

Entwicklung von Frühwarnsystemen

Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und eine giftige Algenart wesentliche Ursachen waren. Zudem sehen Gewässerökologen die Gefahr, dass es erneut zu einem Fischsterben kommen kann, da die Oder auch Monate nach der Umweltkatastrophe mit einem zu hohen Salzgehalt belastet ist.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte einer Mitteilung zufolge: «Unser Ziel ist es, im Schulterschluss mit den Ländern Frühwarnsysteme zu entwickeln und zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten, die die Widerstandsfähigkeit der Oder und ihrer Auen verbessern.»

Empfehlungen für die Renaturierung

Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm, sagte: «Die Oder-Katastrophe hat uns erneut vor Augen geführt, wie wichtig es ist, die Reinhaltung und Renaturierung der Flüsse und ihrer Auen in Deutschland voranzutreiben.»

Die Fördermillionen für das Leibniz-Institut in Berlin sind bis Ende April 2026 bewilligt. Ziel des Projektes ist es, die entstandenen Schäden und die Regeneration des Ökosystems Oder systematisch zu erfassen und daraus Empfehlungen abzuleiten. Der Ausbau der Oder sowie Einleitungen hätten die Resilienz des Flusssystems insgesamt geschwächt, hieß es. (dpa/hp)