IT

Gemeinde Ischgl modernisiert ihr IT-Netzwerk

Die IT-Infrastruktur der Gemeinde ist in die Jahre gekommen. Der Umstieg auf moderne Hard- und Software gelang in kürzester Zeit.
27.03.2024

Luftaufnahme und Ortsansicht von Ischgl.

Umgeben vom Alpenpanorama der Silvretta- und Verwallgebirgsgruppe liegt Ischgl im Tiroler Paznautal. Die 1.630 Einwohner zählende Gemeinde ist eine der beliebtesten Wintersportdestinationen Österreichs und auch im Sommer ein Paradies für Outdoor- und Freizeitaktivitäten.

In der Gemeindeverwaltung kümmern sich neun Mitarbeitende um die Belange der Bürgerinnen und Bürger. Neben den gemeindlichen Aufgaben im Rathaus sind sie für zehn weitere kommunale Einrichtungen zuständig. Voraussetzung dafür ist eine leistungsstarke IT-Infrastruktur.

Eigenes Glasfasernetz

Daher hat die Gemeinde ein eigenes Glasfasernetz aufgebaut. Die Versorgung aller Gemeindegebäude mit ausreichend Internet-Bandbreite war somit gesichert.

Um den wachsenden Performance-Ansprüchen gerecht zu werden und Wartung und Verwaltung zu vereinfachen, brauchte es jedoch auch ein Update der gesamten Netzwerkinfrastruktur: Elf Gebäude wurden mit Komponenten der neuesten Generation des deutschen Netzwerkausrüsters Lancom Systems vernetzt und die Gemeindeverwaltung so fit für die digitale Zukunft gemacht.

Ausgangssituation

Aufgrund knapper personeller Ressourcen und mangelnden IT-Know-hows war das Netzwerk der Gemeinde Ischgl schon seit Jahren fremdbetreut. Allerdings mehr schlecht als recht.

„Keiner wusste so recht, wo wie was zusammenläuft,“ so Florian Walser, IT-Koordinator der Gemeinde. Ischgl wollte die IT-Betreuung folglich auf professionellere Beine stellen und entschied sich für die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Kufgem. Die IT-Spezialisten aus Kufstein empfahlen, die Hardware komplett zu ersetzen.

  • Eine Übersicht über das gesamte IT-Netzwerk der Gemeinde einschließlich Anzahl, Standort und Verfügbarkeit aller Netzwerkgeräte
     

Hersteller- und Hardware-Wirrwarr

Aus gutem Grund: Die über die Jahre gewachsene Netzwerkinfrastruktur der Gemeinde bestand aus Komponenten und Internet-Gateways unterschiedlicher Hersteller und kam in puncto Wartbarkeit und Leistung zunehmend an ihre Grenzen.

Netzwerkkomponenten konnten nicht mehr zuverlässig mit Software- und Sicherheits-Updates versorgt werden. Auch ein übergreifendes Monitoring aller Komponenten war nicht möglich – alles andere als eine gute Basis für einen störungsfreien und effizienten Betrieb. Im Zuge der Neustrukturierung sollte zusätzlich zum Office-WLAN außerdem ein separater Gast-Zugang für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet werden.

Fernzugriff auf Netzbetrieb

Der Netzwerkinfrastrukturausrüster Lancom Systems überzeugte hingegen mit einem homogenen System einschließlich zentralem Monitoring, das rund um die Uhr vollen Überblick über die Konnektivität im Netz und mögliche Engpässe ermöglicht.

Störungen des Netzbetriebs lassen sich per Fernzugriff verhindern, noch bevor sie überhaupt entstehen. Auch neue Geräte sind über die Cloud laut dem Anbieter schnell und ohne aufwändiges Konfigurieren von Hand eingebunden.

Netzwerk-Wildwuchs ade

Die Modernisierung der Gemeinde-Infrastruktur sah die Vernetzung von elf Gebäuden vor: darunter Gemeindeamt und Kulturzentrum, je zwei Volksschulen, Kindergärten und Feuerwachen sowie den Recycling- und den Bauhof.

Die Herausforderung dabei lag nicht in der Anzahl der Gebäude, sondern in den unterschiedlichsten Bestandstopologien und Komponenten: Jede Einrichtung hatte ihren eigenen Internetanschluss mit zugehörigen Netzwerkkomponenten unterschiedlichster Hersteller ohne zentrale Verwaltung und Monitoring.

Um Komplexität zu reduzieren und Effizienz zu gewinnen, wurden sämtliche Bestandskomponenten durch Produkte von Lancom ersetzt, die Internet-Anschlüsse gekündigt und die Netze über das Glasfasernetz direkt mit dem eigenen Datacenter verbunden.

Roll-out in wenigen Tagen

Hierzu machte sich Florian Weratschnig, IT System Engineer bei der Kufgem GmbH, zunächst vor Ort ein Bild. Die WLAN-Ausleuchtung der einzelnen Gebäude, bei der jeweils die optimale Position und Einstellung der Access Points ermittelt wird, nahm drei Tage in Anspruch.

Die Umrüstung selbst dauerte nur eine knappe Woche. Aufgrund der guten Vorbereitung ließ sich die alte Hardware zügig ausbauen und durch neue Komponenten ersetzen. Für LAN- und WLAN-Infrastruktur kamen insgesamt 20 Switches und 42 Access Points zum Einsatz. Durch die Umstrukturierung sind nun alle Einrichtungen über eine ganzheitliche Netzwerkarchitektur mit dem gemeindeeigenen Datacenter verbunden, können dieses jederzeit ohne Performance-Einbußen nutzen und sparen darüber hinaus die Kosten für jeweils eigene Internet-Anschlüsse und Firewalls.

Outsourcing über die Cloud

Über die Lancom Management Cloud wird nun die Netzwerkverwaltung gemanaged. Alle Netzwerkkomponenten lassen sich von dort zentral überwachen und verwalten. Die Betreuung erfolgt dabei nicht in Eigenregie, sondern wurde an die Kufgem GmbH outgesourct.

Florian Walser von der Gemeinde Ischgl erklärt: „Wir sind eine ländliche Gegend. Spezialisierte Mitarbeiter, die sich mit Netzwerken auskennen, gibt es hier kaum. Für solche Fälle ist die cloudbasierte Betreuung durch externe IT-Spezialisten ideal.“ Die Cloud gebe hierzu jederzeit einen klaren Überblick über das Netzwerk. Probleme können schnell auch aus der Ferne erkannt und Ausfälle verhindert werden.

Skalierbarkeit

„Neben der Stabilität und Performance besteht der größte Mehrwert der neuen Lösung für uns darin, dass sich Erweiterungen im Netzwerk mit minimalem Aufwand umsetzen lassen“, so Walser.

Bestes Beispiel sei ist die jüngste Anbindung eines weiteren Gebäudes samt Schließanlage und Objektschutz. Die Gemeinde Ischgl unterhält dort Wohnungen für Beschäftigte.

Als im Sommer 2023 eine elektronische Schließanlage und eine Kamera installiert werden sollten, wurde das Gebäude einfach über den bereits vorhandenen Anschluss an das Glasfasernetz der Gemeinde angebunden. Die elektronischen Schlösser und die Kamera konnten über die Cloudlösung mit wenigen Klicks in das bereits bestehende Schließ- und Überwachungssystem integriert werden.

Effizientere Netzwerkinfrastruktur

Das Fazit des Projekt-Koordinators fällt sehr positiv aus: „Bisher läuft unser neues Netzwerk reibungslos. Wir sind sehr zufrieden, weil alle Verwaltungsbeschäftigten unabhängig von ihrem Standort effizient untereinander kommunizieren können. Mit der neuen Netzwerkinfrastruktur ist die Gemeindeverwaltung jetzt nicht nur effizienter, sondern auch bestens für die Zukunft gerüstet.“ (sg)