Schlaue Flächennutzung, das ist im Erneuerbarenausbau das Gebot der Stunde. Im Nordosten Baden-Württembergs, in Crailsheim, denkt man daher Lärmschutz und Wärme zusammen: In einem Neubaugebiet sind jede Menge Sonnenkollektoren auf einem Lärmschutzwall angebracht.

Die Verantwortlichen dieses Vorzeigeprojekts besucht unser Host Stefan Lennardt in der neusten Folge vom ZfK-Podcast „Im Fokus“. Das Solarthermieprojekt sollte ursprünglich 2.000 Haushalte mit 4.000 MW Wärme versorgen, nun ist das Wärmenetz mit dem Ausbau des Neubaugebietes erweitert worden.

So werde die Wärme effizienter genutzt, erklärt Jürgen Breit, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Crailsheim, denn „Speichern bedeutet immer auch Verlust“. Jetzt fließt ein sehr viel höherer Anteil der Solarwärme direkt zu den Haushalten.

Mittlerweile sind es 7.000 MW Wärme, welche das Wohngebiet verbraucht. Die Kollektoren decken „nur noch“ 50 Prozent des Bedarfs, der Rest kommt aus der Fernwärme hinzu.

Erdreich als Wärmespeicher

Zwei Heißwasserspeicher sammeln das erhitzte Wasser aus den Kollektoren und gleichen kleinere Schwankungen aus.

Für die saisonale Speicherung gibt es in 55 Meter Tiefe eine Lösung: „Im Sommer speichern wir die Wärme im Erdreich und holen sie im Winter mit einer Wärmepumpe wieder heraus“, sagt Eva Reu, Leitung der Planungsabteilung der Stadtwerke Crailsheim. Das Wasser dort im porösen Gestein liegt noch über dem Grundwasser, das nicht aufgeheizt werden darf.

Über die konkreten Heizungskosten vor Ort, andere Projekte der Wärmewende in Crailsheim und was Maultaschen damit zu tun haben, können Sie in der Podcast-Folge nachhören. (pfa)