ÖPNV

Köln nimmt Elektrobus-Betriebshof in Betrieb

Erste Ausbaustufe ist abgeschlossen. Künftig soll das Areal mehr als 100 Elektrobusse beherbergen.
18.03.2024

Die Kölner Verkehrsbetriebe haben ihren neuen Bushof in Betrieb genommen.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben ihren Elektrobus-Betriebshof Porz in Betrieb genommen. Dieser Betriebshof soll künftig mehr als 100 Elektrobusse beherbergen. Er wird in zwei Baustufen errichtet, von denen die erste nun fertiggestellt wurde.

Mit der Inbetriebnahme des Areals wurden auch fünf Buslinien auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Bis 2030 will die KVB ihren gesamten Busbetrieb auf alternative Antriebe umgerüstet haben.

Ohne Unterstützung wäre Umstellung nicht möglich

Neben den klassischen Abstellflächen umfasst der Elektro-Busbetriebshof vor allem die Ladeinfrastruktur für E-Busse, eine Werkstatt und eine Waschanlage sowie ein Fahrdienstgebäude. Zudem baut die Rheinische Netzgesellschaft (RNG) hier ein Umspannwerk. Das gesamte Areal hat eine Größe von rund neun Fußballfeldern.

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer eröffnete die Anlage zusammen mit KVB-Chefin Stefanie Haaks, Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller sowie Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln. Haaks dankte dabei dem Land für dessen Engagement in der Antriebswende. Die KVB investiert in den neuen Busbetriebshof rund 35 Millionen Euro. Etwa 12,2 Millionen Euro hiervon steuert das Land bei. „Ohne diese Unterstützung könnten wir den Wandel hin zu alternativen Antrieben nicht bewältigen“, betonte Haaks.

Der Bund müsse einen konstruktiven Ausweg finden

In diesem Rahmen appellierte die KVB an den Bund, sein finanzielles Engagement fortzusetzen. Die Inbetriebnahme falle in eine Zeit, in der sich der Bund aus der finanziellen Förderung der Antriebswende im ÖPNV verabschieden möchte, heißt es in Köln. So habe die Bundesregierung in Folge des Klimafonds-Urteils angekündigt, die Hochlaufförderung zur Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben auslaufen zu lassen.

Stefanie Haaks: „Ich erwarte, dass der Bund einen konstruktiven Ausweg findet und auch, dass die nächste Verkehrsministerkonferenz auf eine baldige Lösung drängt. Die Verkehrsunternehmen benötigen diese Fördermittel zur Erreichung der Klimaschutzziele. Klimaschutz ist eine volkswirtschaftliche Aufgabe und kann daher nicht ausschließlich auf die Unternehmen abgewälzt werden.“

Für den Betrieb von E-Bussen hat die KVB in mehreren Beschaffungen Batteriebusse erworben. Bisher sind 81 E-Busse im Einsatz, weitere 12 E-Busse befinden sich im Zulassungsprozess und 24 E-Busse befinden sich in der Herstellung oder kurz vor der Auslieferung. Aktuell findet das Vergabeverfahren für weitere 46 E-Busse statt. Die gesamte Busflotte der KVB umfasst derzeit 407 Fahrzeuge.

Laden an Endhaltestellen nur bei Störungen

Parallel zum neuen Betriebshof wird weiterhin Ladeinfrastruktur an Endhaltestellen im Stadtgebiet aufgebaut. Zwar werde künftig die Nachladung auf der Strecke im Regelfall nicht mehr notwendig sein, da die Leistungsfähigkeit der Batterien inzwischen ausreichend groß ist. Die Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet behalte dennoch ihre Bedeutung im Fall von Störungen auf Betriebshöfen oder des Fahrbetriebs. (wa)