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Kohleausstieg geht voran: Bremen und Flensburg legen Kessel still

Eines der Stadtwerke hat den Kohleausstieg damit abgeschlossen. In Bremen ist die Umstellung auf Biomasse denkbar.
30.04.2024

Gregor Kowalski (links), Anlagentechniker Kessel 10 und Dirk Roschek, Leiter Erzeugung bei den Stadtwerken Flensburg

Die Stadtwerke Bremen (SWB) und die Stadtwerke Flensburg haben beide verkündet, dass sie einen weiteren Schritt zum Ende der Kohleverbrennung gegangen sind. Am 30. April gingen in Flensburg der Kessel 10 und in Bremen der Kessel 15 vom Netz.

Die SWB sind nun aus der Steinkohlenutzung ausgestiegen und kommen ihren Klimazielen näher: Das Abschalten des letzten Kohleblocks wird rund 550.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Um das Mercedes-Werk und den Bremer Osten auch in Zukunft sicher mit Wärme versorgen zu können, waren u. a. der Bau eines neuen Blockheizkraftwerks und einer Fernwärmeverbindungsleitung vom Müllheizkraftwerk in Findorff zum Heizwerk Vahr als technische Voraussetzungen notwendig.

"Der letzte verbliebene Kohleblock der SWB geht vom Netz, nach fast 130 Jahren endet damit die Kohleverstromung in Bremen", sagte Karsten Schneiker, SWB-Vorstandssprecher. "Das ist ein einschneidendes und berührendes Ereignis – für SWB und ganz besonders für unsere Kollegen, die in den letzten Jahrzehnten mit diesen Anlagen zuverlässig Tag und Nacht die Strom- und Wärmeversorgung Bremens sichergestellt haben. Danke!"

In Flensburg läuft ein Kessel weiter

Bei den Stadtwerken Flensburg ist es der vierte von fünf Kohlekesseln, der außer Betrieb genommen wird. Fast 35 Jahre lieferte Kessel 10 Energie für die Strom- und Fernwärmeerzeugung von Flensburg, Glücksburg, Harrislee, Wees und Padborg in Dänemark.

"Als letzter Wirbelschichkessel bleibt der Kessel 11 vorerst in Betrieb", erklärt Dirk Thole, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg. "Er könnte im Rahmen der Transformation der Stadtwerke zur Klimaneutralität bis 2035 theoretisch zu einem Biomasse-Heizkessel umgebaut werden." Wahrscheinlicher sei aber der Neubau eines Kessels, denn K 11 war dann bereits 40 Jahre in Betrieb. (pfa)