Am Klärwerk in Jena werden die Grundsteine für eine grüne kommunale Wärmeversorgung gelegt. Künftig soll eine Großwärmepumpe die Wärme aus dem Abwasser in das Fernwärmenetz einspeisen, zudem soll an dem Standort Wasserstoff produziert werden. Die neben dem Klärwerk bestehende Biogasanlage soll zudem noch effizienter werden.

Für die ZfK-Podcastserie "Im Fokus" ist Podcasthost Stefan Lennardt nach Thüringen gereist und hat mit den Projektverantwortlichen gesprochen und sich über die Netzwerkarbeit vor Ort informiert.

"Zwei Prozent des Energiebedarfs im Fernwärmenetz decken wir mit Biogas ab, und in Zukunft werden wir diesen Anteil verdoppeln", erklärt Christian Dornack, Bereichsleiter Strategie bei Stadtwerke Jena Netze.

Hier soll auch der Elektrolyseur zum Einsatz kommen: "Den hier produzierten grünen Wasserstoff wollen wir in die Fermenter düsen, um dann über biologische Modernisierung mit CO₂ und Wasserstoff grünes Methan zusätzlich zu erzeugen." Somit würde der Wirkungsgrad der Biogasanlage verdoppelt.

Biogas hat in Thüringen eine Zukunft

"Biogas spielt in Thüringen eine große Rolle, da wir landschaftlich geprägt sind", erklärt Jana Liebe, Geschäftsführerin Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN). Es gibt insgesamt 273 Biogasanlagen. "Die Akteure in unserem Netzwerk finden Lösungen, dieses Biogas weiter zu nutzen, damit es in die Gasnetze oder Fernwärmenetze gespeist werden kann."

Das Thüringer Erneuerbare-Energien-Netzwerk ist ein Kompetenznetzwerk, dem auch die Stadtwerke Jena angehören. "Das Klimagesetz hat uns den Anlass gegeben, über unsere Versorgungsgrenzen hinauszudenken, denn die Anforderung, die Dekarbonisierung voranzutreiben, ist da", sagt Dornack. "Wir bündeln Wissen und arbeiten gemeinsam an einem Lösungspfad."

"Es wird überall einen Technologienmix geben"

Dabei habe sich gezeigt, dass es keinen Goldstandard gebe, um die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten: "Es wird überall einen Technologienmix geben, wir kommen aus einem System von 100 Prozent Erdgas und in der Regel werden in der Zukunft vier bis fünf Technologien angewandt werden."

Im Podcast erfahren Sie noch, wie die Wärmewende in Jena ausgestaltet wird und welche kommunikative Aufgabe die ThEEN übernimmt.

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