Gas

Pipeline soll grünen Wasserstoff aus der Nordsee transportieren

2035 könnte das Projekt AquaDuctus an den Start gehen. Die Projektpartner sind überzeugt, mit dieser Transportvariante eine besonders kostengünstige Lösung gefunden zu haben.
26.04.2021

Grüner Wasserstoff frisch aus der Nordsee - diese Vision könnte bald Wirklichkeit werden.

Gascade, Gasunie, RWE und Shell wollen ihre Zusammenarbeit beim Projekt AquaDuctus. Dazu haben sie eine Absichtserklärung unterschrieben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Transportleitung AquaDuctus soll zukünftig grünen Wasserstoff aus der Nordsee direkt zum Festland transportieren. Sie ist Teil der AquaVentus-Initiative, die 10 Gigawatt Elektrolysekapazität für grünen Wasserstoff aus Offshore-Windenergie zwischen Helgoland und der Sandbank Doggerbank errichten will. In den aufeinander abgestimmten Teilprojekten sollen Bedarf, Erzeugung und Transport von Wasserstoff synchronisiert und so ein zügiger Markthochlauf ermöglicht werden.

Projektpartner sehen volkswirtschaftliche Vorteile

Bei AquaDuctus würde es sich laut der Mitteilung um die erste deutsche Offshore-Wasserstoff-Pipeline handeln. Die Vision: Ab 2035 soll die Pipeline bis zu einer Million Tonnen grünen Wasserstoff transportieren. Die Leitung bietet nach Überzeugung der Projektpartner im Vergleich zum Transport von offshore erzeugtem Strom deutliche volkswirtschaftliche Vorteile. AquaDuctus könne fünf Hochspannungs-Gleichstromübertragungs-Stromanbindungen (HGÜ) ersetzen, die stattdessen gebaut werden müssten. Die Pipeline sei die mit Abstand kostengünstigste Möglichkeit, große Mengen Energie über mehr als 400 Kilometer zu transportieren, heißt es dazu in der Mitteilung weiter.

Im ersten Schritt soll nun eine detaillierte Machbarkeitsstudie erstellt werden. AquaDuctus hat sich zudem am IPCEI (Important Project of Common European Interest) Interessensbekundungsverfahren des Bundeswirtschaftsministeriums beteiligt. (amo)