Wärme

Energiekrise: Expert*innen rechnen 2022 mit Solarthermie-Boom

Die Solarwärme hat deutlich länger gebraucht als Sonnenstrom, um bei Verbraucher*innen anzukommen. Mittlerweile herrscht hier jedoch stetiges Wachstum. Und die enorm gestiegenen Gaspreise könnten für weiteren Aufwind sorgen.
03.02.2022

Lange wartete die Solarwärme im Vergleich zum Solarstrom auf ihren Durchbruch, Schub verleht ihr der Preisschock beim Gas.

Vergangenes Jahr wurden etwa 81.000 neue Solarthermie-Anlagen in Deutschland installiert. Damit liegt die Nachfrage etwa auf Vorjahresniveau, so die Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) und des Bundesverbandes der deutschen Heizungsindustrie (BDH). Die Branchenkenner*innen rechnen jedoch für 2022 mit einem deutlichen Plus.

Grund für den Optimismus liefern der gestiegene CO2-Preis und die explodierenden Gaspreise. Durch die Nachrüstig einer konventionellen Gas- oder Ölheizung mit Solarkollektoren ließen sich der fossile Energiebedarf und damit die Kosten deutlich senken, so die Verbände. Zumal die Bundesregierung die Errichtung von Solarthermie mit bis zu 45 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten fördert. Diese Subventionierung ist nicht von der jüngsten Sperre durch das BMWK betroffen.

Derzeit 2,5 Mio. Solarthermiesysteme in Betrieb

Eine YouGov-Umfrage im Auftrag des BEE zeigt, wie groß das Interesse bei Häuslebauer*innen ist: Immerhin 1,9 Mio. von Ihnen planen in den kommenden drei Jahren die Anschaffung einer Solaranlage für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitstellung. Insgesamt sind derzeit in Deutschland 2,5 Mio. Solarwärmesysteme in Betrieb. (lm)