Gas

Habeck will Gasspeichergesetz bis 2027 verlängern

Eigentlich sollte das Gesetz im April 2025 auslaufen. Das Wirtschaftsministerium hat nun aber andere Pläne.
12.05.2023

Der bayerische Gasspeicher in Wolfersberg war zuletzt zu 85 Prozent gefüllt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will eine in der Energiekrise im vergangenen Jahr eingeführte Regelung zur Sicherung der Gasversorgung verlängern. Das Gasspeichergesetz, das Vorgaben für die Füllstände der Speicher macht, läuft nach derzeitigem Stand am 1. April 2025 aus.

Das Ministerium teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, man spreche sich für eine Verlängerung um zwei Jahre aus.

"Wesentlicher Baustein" für Versorgungssicherheit

"Das Instrument hat sich als ganz wesentlicher Baustein für die Stärkung der Vorsorge und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im zurückliegenden Winter erwiesen", hieß es zur Begründung. "Es soll daher verlängert werden, da es für die Stärkung der Vorsorge auch weiterhin von hoher Bedeutung ist."

Die notwendigen Arbeiten an einem Referentenentwurf zur Verlängerung liefen.

Aktuelle Speicherziele

Das aktuelle Gesetz sieht vor, dass am 1. Oktober eines Jahres die deutschen Gasspeicher zu 85 Prozent gefüllt sein müssen, am 1. November zu 95 Prozent und am 1. Februar zu 40 Prozent.

Dafür sind zunächst die Speicherbetreiber zuständig. Wenn dies nicht gelingt, kommt der Marktgebietsverantwortliche THE zum Zug.

Teurer THE-Gaseinkauf

Der Gasspeicherbetreiberverband Ines erinnerte auf ZfK-Anfrage daran, dass die Speicherbefüllung durch THE im vergangenen Jahr mit großem finanziellen Aufwand verbunden gewesen sei und aller Voraussicht nach zu "erheblichen Verlusten" geführt habe, die durch die Gasspeicherumlage in Zukunft refinanziert werden müsse.

Der Marktgebietsverantwortliche hatte im Auftrag der Bundesregierung unter anderem Deutschlands größten Speicher in Rehden (Gesamtkapazität von 43,7 TWh) befüllt.

Gasoption: Ines für Anpassungen

"Damit in Zukunft die Befüllung der Gasspeicher kosteneffizient durch den Markt und nicht durch den Marktgebietsverantwortlichen erfolgen kann, sollte das Ausschreibungskonzept für Gasoptionen weiterentwickelt werden", teilte Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke mit.

"In angepasster Form ist das Instrument geeignet, um die Erreichung der Füllstandsvorgaben auf marktwirtschaftlicher Basis effektiv und effizient zu erreichen."

Gasspeicherfüllstand: 69 Prozent

Am Donnerstagmorgen waren die deutschen Gasspeicher im Durchschnitt zu knapp 69 Prozent gefüllt. Zuvor war sechs Tage in Folge netto eingespeichert worden.