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Baywa-Report: Bürokratie bremst Erneuerbare aus

Der Baywa-Energiereport 2019 für ganz Europa zeigt: Unternehmen wollen mehr erneuerbare Energien – Bürokratie und komplexe Regularien bremsen jedoch den ökologischen Umbau.
13.05.2019

Bürokratie als Bremse: Erneuerbare Energien könnten in Europa noch stärker wachsen, als sie es tun.

Baywa r.e. hat gemeinsam mit der RE-Source-Plattform den Energiereport 2019 veröffentlicht. In der Studie wird die Einstellung europäischer Unternehmen zum Thema erneuerbare Energien untersucht. Insgesamt 89 Prozent der insgesamt 1200 befragten Unternehmen sehen sich demnach in einer "führenden Rolle", wenn es darum geht, die Energiewende voranzutreiben. 76 Prozent nennen jedoch Bürokratie und komplexe Regularien als Haupthindernisse für weitere Investitionen.

Für die Mehrheit der befragten Unternehmen lagen die Vorteile von erneuerbaren Energien klar auf der Hand: 80 Prozent der Unternehmen sehen in dieser Form der Energienutzung einen Wettbewerbsvorteil, knapp 90 Prozent waren sogar überzeugt, dass die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zur Imageverbesserung beiträgt. Auf die Frage nach den Gründen für ihre Investitionen in erneuerbare Energien gaben 92 Prozent der Befragten die Senkung der Energiekosten an.

Drei Viertel hadern mit der Bürokratie

"Der Energiereport 2019 zeigt deutlich, dass Unternehmen – angetrieben vom Wunsch, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ihr Image zu verbessern und ihre Energiekosten zu senken – eine führende Rolle bei der Energiewende spielen wollen. Viele grundsätzlich investitionswillige Unternehmen werden jedoch weiterhin durch komplexe Regularien und hohe Investitionskosten sowie lange Amortisationszeiten bei der Umsetzung ihrer Ziele gebremst", so Matthias Taft, Vorstandsmitglied der Baywa AG.

"Voraussetzung dafür ist ein einfacher und integrativer Rechtsrahmen, der einen schnellen Übergang zu einem erschwinglichen und sauberen Energiemarkt ermöglicht", bestätigt Karol Gobczynski, Head of Climate & Energy der Ingka Group. Von den Unternehmen, die Bürokratie und komplexe Regularien als Investitionshemmnisse ausmachten, lagen Spanien und Großbritannien mit knapp 80 Prozent ganz vorne. In Deutschland und Frankreich gaben 73 Prozent der Befragten an, mit den vorhandenen Regularien unzufrieden zu sein.

1200 Entscheider befragt

"Die Ergebnisse des Energiereports 2019 zeigen, dass Energie-Entscheider in europäischen Unternehmen die Relevanz erneuerbarer Energien als Business Case immer deutlicher erkennen", ergänzt Sam Kimmins, Vorsitzender von RE100, The Climate Group. "Das zunehmende Bestreben von Unternehmen, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen, ist offensichtlich", fügt Bruce Douglas, Koordinator der RE-Source Plattform und stellvertretender CEO von SolarPower Europe, hinzu.

Für den Energiereport 2019 wurden insgesamt 1200 Energie-Entscheider in mittleren und großen Unternehmen mit Sitz in Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Polen befragt. Damit ist die Studie in diesem Bereich das erste systematische und quantitative Meinungsbarometer seiner Art. Der vollständige Report steht zum Download bereit. (sig)