Smart City / Energy

Digitales Einmessen von Hausanschlüssen

Klicken und (Los)legen: Mit neuen Apps sollen die Aufmaß-Prozesse Anschlussleitungen deutlich schneller werden. Dazu haben sich Veolia, das Start-up Vaira und Thüga Energienetze zusammengetan. In 18 Monaten sollen die Lösungen marktreif sein.
02.07.2020

In den kommenden 18 Monaten sollen praxiserprobte Apps für die Erstellung von Aufmaß-Skizzen sowie für das Einmessen von x/y-Koordinaten für Hausanschlüsse und die verbauten Bauteile auf den Markt kommen.

Vermessen, Dokumentieren, Aufträge erstellen: Neue Häuser oder Gewerbeimmobilien an Strom-, Gas-, Wärme- oder Datennetze anzuschließen, gehört zu den Kernaufgaben von Netzbetreibern. Ein Bündnis aus Entwicklern und Anwendern will jetzt die erforderlichen Aufmaß-Prozesse Anschlussleitungen mit Hilfe neuer Apps auf Basis einer digitalen Plattform deutlich vereinfachen und beschleunigen.
 
Im Bündnis haben sich der Umweltdienstleister Veolia, das Start-up Vaira und die Thüga Energienetze, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Thüga Aktiengesellschaft, zusammengetan. Die Partner sind zuversichtlich, in den kommenden 18 Monaten praxiserprobte Apps für die Erstellung von Aufmaß-Skizzen sowie für das Einmessen von x/y-Koordinaten für Hausanschlüsse und die verbauten Bauteile auf den Markt bringen zu können. Diese sollen dann allen Netzbetreibern deutschlandweit zur Verfügung gestellt werden.

Prozess erfolgt bislang handschriftlich

„Digitale Lösungen wie die App von Vaira verbessern unsere Prozesse und nutzen somit Kunden und Stadtwerken gleichermaßen. Sie zahlen auf unser Ziel ein, mit Innovationen Ressourcen zu schonen“, erklärt Julien Mounier, Geschäftsführer des Bereichs Energie bei Veolia Deutschland und Vorstandsvorsitzender von BS Energy
 
Bislang wird meist der Hausanschluss mit einer handschriftlichen Einmess- und Aufmaßskizze durch den Baudienstleister dokumentiert. Diese wird nach Reinzeichnung durch den Dienstleister an den Netzbetreiber für die Verarbeitung in nachgelagerten Systemen übergeben. Der Hausanschluss wird anschließend durch ein Vermessungsbüro eingemessen und die Geodaten des Hausanschlusses in das GIS eingebunden. Mit den neuen Apps und der dazugehörigen Plattform wird dieser Prozess komplett digitalisiert und visualisiert.

Attraktiv für Nachwuchs

Reinhard Wendl, Geschäftsführer Thüga Energienetze GmbH, sagt: „Effizienzsteigerungen durch konsequente Digitalisierung der Arbeitsabläufe sind ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherheit als Netzbetreiber. Durch Prozessinnovationen kann die Baubranche nachhaltig aktiviert werden, was für die Nachwuchsrekrutierung von Fachkräften enorm wichtig ist.“
 
„Durch die Zusammenarbeit mit etablierten Branchen-Größen erhoffen wir uns vertiefende Einblicke in Prozesse und Anwendungsbereiche. Je mehr Einblicke wir erhalten, desto besser können wir Vaira zu einer Plattform entwickeln, die den Ansprüchen aller Netzbetreiber, Baudienstleister und Stadtwerke gerecht werden kann. Daher freuen wir uns sehr über das Bündnis und die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit“, erklärt Max Erdmann, CEO Vaira UG. (sg)