Gas

Metropolregion Nürnberg startet Wasserstoff-Offensive

Kompetenzen bündeln, Akteure zusammenbringen, Bürger für Wasserstoff begeistern: Unter dem neuen Label "hy+" hat die Region alles versammelt, was mit dem Zukunftsthema zu tun hat.
12.11.2021

Wasserstoff als Jobmotor: Die Metropolregion Nürnberg rechnet sich große Chancen aus - gerade für die Beschäftigten in der Automobilzuliefererbranche.

Die Metropolregion Nürnberg bündelt ihre Kompetenzen, Akteure, Projekte und Aktivitäten zum Thema Wasserstoff künftig unter dem Label „hy+ Wasserstoff-Metropolregion Nürnberg“. Wichtiger Bestandteil ist die neue Website www.hyplus.de, die unter anderem eine interaktive Karte und eine Wissensdatenbank enthält.

Michael Fraas, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg und Vorsitzender der ENERGIEregion Nürnberg, ist überzeugt, dass Wasserstofftechnologien Chancen für Wachstum und Beschäftigung am Wirtschaftsstandort Stadt und Metropolregion Nürnberg bieten. Potenzial gebe es insbesondere für die über 100.000 Beschäftigten in der Automobilzulieferindustrie in der Region. „Mit dem Label hy+ sorgen wir dafür, dass unsere Kompetenzen sichtbarer werden und auch über die Grenzen der Metropolregion hinaus besser wahrgenommen werden.“

Bevölkerung für Wasserstoff begeistern

Ein weiterer Schwerpunkt von hy+ soll laut Jens Hauch darauf liegen, die regionale Bevölkerung für die Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie zu begeistern. „Technisch sehr komplexe Themen sind oft schwer zugängig. Wir möchten zeigen, welchen Beitrag Wasserstoff zum Klimaschutz und für die nachhaltige Entwicklung der Region leisten kann. Dies tun wir zum einen über die Bereitstellung von Informationen auf der Website hyplus.de und zum anderen über Veranstaltungen und Bildungspartnerschaften“, erläutert der Geschäftsführer der ENERGIEregion Nürnberg e.V.

Die Metropolregion Nürnberg ist Heimat für über 45 Technologie- und Dienstleistungsunternehmen sowie 13 Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Wasserstoff-Kompetenz. Gleichzeitig setzen sich über 100 weitere Akteure, wie Kommunen, Stadtwerke oder potenzielle Anwender, für die Entwicklung einer regionalen Wasserstoff-Wertschöpfungskette ein. Ein Spitzenforschungs-Cluster für Wasserstofftechnologien hat sich unter anderem um den Energie Campus Nürnberg und das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) ausgebildet.

Wasserstofflogistik als Herausforderung

Peter Wasserscheid, Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Reaktionstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Gründungsdirektor des HI ERN, will mit den laufenden Forschungsprojekten Wasserstofftechnologien bis zur Marktreife entwickeln. „Die größte Herausforderung bei der Einführung wird darin bestehen, eine geeignete Wasserstofflogistik zu etablieren.“ Gute Speicherlösungen seien hierbei zentral.   

Zudem ist Nürnberg der Sitz des Zentrums Wasserstoff.Bayern (H2.B) als zentraler Strategie- und Netzwerkknoten der bayerischen Wasserstoffwirtschaft. Im Oktober 2020 konnte der MAN Wasserstoffcampus als neuartige Kooperationsplattform auf dem Werksgelände der MAN Bus & Truck SE eingerichtet werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm forschen dort gemeinsam mit dem Unternehmen an Wasserstoff-Antriebskonzepten für den Schwerlastverkehr.

Ermöglicht wird hy+ durch eine Projektförderung des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat im Rahmen des Projekts HyPowerEMN im Programm Regionale Identität. Getragen und organisiert wird „hy+" von der ENERGIEregion Nürnberg e.V. (amo)