Strom

Gute Wasserführung: Verbund erhöht Ergebnisprognose

Der österreichische Energieversorger hat im ersten Quartal das operative und das Konzernergebnis deutlich gesteigert. Das wird auch auf die eingeschlagene strategische Ausrichtung zurückgeführt.
09.05.2018

Das Verbund-Wasserkraftwerk Abwinden-Asten an der Donau östlich von Linz.

Dank der guten Wasserführung der Flüsse, geringerer Aufwendungen im Netzsegment und diversen Kostesteigerungsprogrammen hat der  Energiekonzern Verbund im ersten Quartal seine Ertrags- und Finanzkennzahlen gegenüber dem Vorjahresquartal erheblich verbessern können. Das Ebitda legte um 18,7 Prozent auf 270 Mio. Euro zu, das operative Ergebnis stieg um 33,1 Prozent auf 188,1 Mio. Euro. Auch auf Ebene des Konzernergebnisses stand mit 121,6 Mio. Euro unterm Strich ein dickes Plus von 30,1 Prozent.
Die Wasserführung der Flüsse lag deutlich über dem langjährigen Durchschnitt und auch über dem Niveau des ersten Quartals 2017. Auch die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke legte deutlich zu, dadurch konnten 1598 GWh mehr Strom aus Wasserkraft produziert werden – das entspricht einem Zuwachs von knapp einem Drittel. Der Verbund ist nach eigenen Angaben der größte Erzeuger von Strom aus Wasserkraft in Europa, nahezu die gesamte Stromerzeugung des Unternehmens basiert darauf.

Erheblich  verbesserter Cash-Flow

Neben der Wasserführung haben laut dem Unternehmen aber auch ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz, insbesondere aufgrund des gesunkenen Aufwandes für die Beschaffung von Engpassmanagementleistungen sowie die Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme der vergangenen Jahre zu der Gewinnsteigerung beigetragen. Die Erlöse aus Flexibilitätsprodukten gingen hingegen, wie erwartet zurück, da das erste Quartal 2017 außerordentlich positiv verlaufen war. Auch die restlichen Finanzkennzahlen des Konzerns verbesserten sich signifikant. Der operative Cashflow beispielsweise stieg um 94,6 Prozent auf 298,5 Mio. Euro, der Free Cashflow vor Dividende um 154,6 Prozent auf 240,9 MIo. Euro. Die Nettoverschuldung reduzierte sich dadurch um
7,3 Prozent auf rund 2,6 Mrd. Euro.

Zurückgeführt wird das gute Resultat auch auf die eingeschlagene strategische Ausrichtung des Konzerns. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer erneuerbaren Stromerzeugung, der Vermarktung flexibler Stromprodukte, dem regulierten Hochspannungsnetz und auf innovativen Dienstleistungen für Industrie- und Endkunden. Vor allem aufgrund der guten Wasserführung hat der Verbund seinen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr angehoben. Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft im zweiten bis vierten Quartal wird nun ein Ebitda von rund 870 Mio. Euro und ein Konzernergebnis von rund 320 Mio. Euro erwartet. (hoe)