Strom

Windkraftprojekte bevorzugt in Niederösterreich

Zwei Drittel der Windräder, die 2017 in Österreich neu errichtet wurden, stehen in Niederösterreich. Die in dem Bundesland bisher gebauten Windkraftanlagen liefern 29 Prozent des niederösterreichen Stromverbrauchs.
15.01.2018

Ein Monteur arbeitet am Rotor einer Windkraftanlage.

Seit Jahresbeginn erzeugen in Niederösterreich 693 Windräder mit einer Leistung von 1535 MW Windstrom für 943000 Haushalte. „Auf Landesebene hat Niederösterreich schon lange für stabile Rahmenbedingungen gesorgt“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft (IG) Windkraft. Auf Bundesebene brauche es klare Vorgaben und eine qualitativ hochwertige Reform des Ökostromgesetzes, um stabile Rahmenbedingungen herzustellen, fordert er.
 
2017 wurden in ganz Österreich 63 Windräder errichtet, 39 davon in Niederösterreich. Dieses Jahr werden voraussichtlich 68 Windräder hinzukommen, wovon wiederum 44 in Niederösterreich entstehen dürften. Derzeit produzieren in ganz Österreich 1260 Windräder mit einer Leistung von 2844 MW 6,1 Mrd. kWh Strom im Jahr, was rund 10 Prozent des Stromverbrauchs entspricht. Damit sparen die Windräder in Österreich 3,9 Mio. Tonnen CO2 ein, was dem Ausstoß von 35 Prozent aller österreichischen PKWs gleichkommt.

Hunderte Anlagen harren der Genehmigung

Zwar ist im neuen Bundesregierungsprogramm 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 verankert. „Dennoch hat sich die Situation zu wenig gebessert. Immer noch warten fertig genehmigte Windkraftprojekte mit einer Leistung von mehr als 500 MW österreichweit auf eine Zusage bei der Förderstelle – und werden diese erst in einigen Jahren bekommen. Hier bedarf es auch der Unterstützung des Landes Niederösterreich“, mahnt Moidl. „Der Ausbau könnte wesentlich schneller umgesetzt werden, sekundiert Martin Steininger, Vorstand der Windkraft Simonsfeld, und spitzt zu: „Für mich ist es unverständlich, dass wir es hinnehmen, weiterhin Unmengen an Strom zu importieren, während Hunderte bewilligte Windkraftwerke jahrelang auf Verträge warten müssen.“ (ad)