Pharma Deutschland ruft zur sachgerechten Entsorgung von Arzneimitteln auf. Verbraucherinnen und Verbraucher können durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit abgelaufenen oder übrig gebliebenen Arzneimitteln einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur öffentlichen Gesundheit leisten.

Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft bei Pharma Deutschland, erklärt: „Arzneimittel sind für die Gesundheit unverzichtbar. Jedoch kann ein unsachgemäßer Umgang mit ihnen zu einer Belastung der Umwelt mit schädlichen und oft langlebigen Rückständen führen.“ Der Eintrag von Arzneimittelrückständen in die Umwelt müsse deshalb so gering wie möglich gehalten werden.

Arzneimittel gehören in den Hausmüll

Humanarzneimittel gelangen zu einem großen Teil über das häusliche Abwasser in den Wasserkreislauf. Das liegt unter anderem daran, dass viele Menschen aus Unwissenheit gelegentlich oder regelmäßig abgelaufene und nicht mehr benötigte Medikamente über die Toilette oder den Ausguss beseitigen. Der falsche Weg, betont Kroth. Besser sei es, die Medikamente über den Hausmüll zu entsorgen.

Die Entsorgung von Arzneimitteln ist in Deutschland von Kommune zu Kommune unterschiedlich geregelt. Vielerorts können Altmedikamente über die Restmülltonne entsorgt werden, in anderen Städten wie Berlin nur über Schadstoffmobile oder Recyclinghöfe. Auch einige Apotheken beteiligen sich freiwillig an der Rücknahme.

„Wischen statt waschen“

Auch für den alltäglichen Umgang mit Medikamenten gibt der Verband praktische Tipps. Bei Salben wird empfohlen, überschüssige Reste nach dem Auftragen und Einwirken vor dem Händewaschen mit Papier abzutupfen und in den Abfalleimer zu werfen. So sollen möglichst wenig Spurenstoffe ins Abwasser gelangen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Umgang mit Antibiotika. „Angebrochene Packungen sollten unbedingt entsorgt werden“, betont der Geschäftsführer und weist auf die Gefahr hin, die von einer Anwendung ohne ärztlichen Rat ausgeht: „Durch unsachgemäßen Gebrauch von Antibiotika können Resistenzen gegen diese wichtigen Arzneimittel entstehen“.

Forschung an umweltverträglichen Mitteln

Neben dem richtigen Umgang mit Medikamenten betont der Verband die Bedeutung von Forschung und Entwicklung, um die Umweltverträglichkeit von Arzneien weiter zu verbessern. „Die pharmazeutische Industrie arbeitet kontinuierlich daran, Arzneimittel zu entwickeln, die nicht nur wirksam und sicher sind, sondern auch möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben“, so Kroth.

Der Pharma Deutschland e.V. ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen. Die in Pharma Deutschland e.V. organisierten Unternehmen stellen fast 80 Prozent rezeptfreien und circa zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel her. (dpa/hb)