Der neue Mobilfunkstandard 5G ist in der Theorie schnell genug für die autonome und vernetzte Mobilität. Fahrzeuge und Infrastruktur wie Ampeln sollen miteinander in Echtzeit kommunizieren können. Doch funktioniert das auch in der Praxis?

Bei Rosenheim kann die Automobilbranche das nun praxisnah testen. Dort ging gerade die 5G-Testumgebung „Automotive“ des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS offiziell in Betrieb.

Für die Tests von Anwendungen steht ein fünf Kilometer langes Gebiet im Süden von Rosenheim zur Verfügung. Darüber spannt sich ein abgeschlossenes 5G-Netz mit mehreren Basisstationen. Die kontrollierte und reproduzierbare Testumgebung zeichne sich durch ein heterogenes Straßengebiet aus. Es umfasst sowohl urbane Bereiche mit Brücken und Unterführungen als auch Abschnitte der Bundesstraße B15 und der Autobahn A8.

Die Testumgebung sei speziell für Entwickler und Anwender ausgelegt, die neue Vernetzungslösungen in einem real existierenden Straßennetz testen möchten. Der Fokus liege dabei auf dem Erproben der Übertragungstechnik sowie der Evaluierung spezifischer Sende- und Empfangskomponenten, heißt es beim Fraunhofer IIS.

Paketverluste bei Autobahntempo messen

Die Ermittlung von Leistungsparametern wie Latenz, Zuverlässigkeit und Durchsatz können hierbei Rückschlüsse auf Servicequalität und Benutzererfahrung der jeweiligen Anwendung geben. Neben der Luftschnittstelle selbst können auch Sende- und Empfangskomponenten im Prototypenstatus getestet werden.

Die Bandbreite potenzieller Anwendungsszenarien für den Realitätscheck sei groß. So ließen sich etwa Paketverlustraten messen. Neue Funktionen können auf den Testrouten genauso umfassend evaluiert werdenen wie die Qualität der Datenverbindung zwischen Fahrzeug und Funknetz sowie zwischen den Fahrzeugen. (wa)