E-Mobilität

Bahn kündigt Probebetrieb mit Wasserstoffzug an

Um bis 2030 klimaneutral zu fahren, müssen schrittweise Diesel-Züge ersetzt werden. Dazu testet das Unternehmen in den nächsten Jahren Wasserstoffzüge, aber auch elektrische Antriebe.
23.11.2020

2024 will die Bahn mit dem Probebetrieb eines Wasserstoffzugs beginnen. (Symbolbild)

Die Deutsche Bahn plant für 2024 den Probebetrieb eines Wasserstoffzuges im Raum Tübingen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Zug von Siemens soll eine Reichweite von 600 Kilometern haben. Die Bahn will in 30 Jahren klimaneutral unterwegs sein.

Dafür müssen unter anderem 1300 Dieseltriebzüge ersetzt werden. Denn 13.000 Kilometer Schiene haben keine Oberleitung, das sind 39 Prozent des Netzes. Die Elektrifizierung geht nur sehr langsam voran. Oft sind die Strecken ohne Stromanschluss aber auch nicht besonders stark befahren.

Tests mit Hybrid- und Batteriezügen

Für solche Abschnitte testet die Bahn auch Hybrid-Loks mit Diesel und Batterie. Es soll zudem reine Batteriezüge geben. Experimentiert wird auch mit sogenanntem Öko-Diesel aus Altfetten.

Denn auch mit Strom sind die Züge nicht sauber unterwegs. Der Ökostrom-Anteil im Bahnstrom liegt bei 60 Prozent. Für 2038 werden 100 Prozent angestrebt.

Mobile Wasserstofftankstelle geplant

Für den Tübinger Wasserstoffzug rüstet die Bahn das Instandhaltungswerk Ulm um und entwickelt eine mobile Wasserstofftankstelle. Der Wasserstoff solle in Tübingen mit Ökostrom hergestellt werden.

Der Zug werde ein Jahr lang einen Dieseltriebwagen zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim ersetzen, hieß es. Das ermögliche es, 330 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einzusparen. (dpa/jk)